Für den Stoffwechsel und den empfindlichen Verdauungstrakt der Pferde beginnt nun wieder die Zeit in der Höchstleistungen vollbracht werden müssen. Egal ob auf der Weide, bei der Heufütterung bzw. Futterumstellung, mit den Artgenossen, im Fellwechsel oder in Bezug auf das Immunsystem – der Herbst stellt Pferde vor eine Vielzahl an Herausforderungen.


hier klicken und die Zusammenfassung überspringen


 

Pferde im Herbst richtig füttern – kurz & knapp

 

Erhöhte Hufrehegefahr für vorbelastete Pferde:

❗ bis zu 400-mal mehr Fruktan im Weidegras

Immunsystem wird geschwächt durch:

❗ Wurmkuren und Impfungen

❗ bis zu 400-mal mehr Fruktan im Weidegras

❗ Stress und Herdenzwang

❗ Fellwechsel

❗ Wetter- und Temperaturschwankungen

Besondere Unterstützung benötigen Pferde mit:

❗ Adipositas | EMS | ECS/PPID

❗ Hufrehe

❗ Arthrose

❗ Magenproblemen

❗ Husten

❗ Alte Pferde

Vorbeugende / Unterstützende Fütterungsempfehlung:

Mineralfutter: MeboSyn | N-Sulin | Mineral Plus

Stoffwechsel: Billy's Weidekräuter | Billy's Blutzuckerkräuter | Laminitex

Verdauung: MykoTox | Yea Sacc Mikro | Waterstop

Immunsystem: VitaProtectGladiatorPLUS

Magen: Gastro Care Plus | MagenRegulat

Atemwege: Breath Powder

Bewegungsapparat: MobiCare | ArthriAid Omega HA


Steigende Fruktanwerte auf der Weide – Hufrehegefahr für Pferde!

Wir alle lieben sonnige Herbsttage – doch hier ist Vorsicht geboten. Es liegen bereits niedrige Temperaturen vor, die Sonneneinstrahlung ist aber z. T. noch sehr intensiv. Die Pflanzen weisen dann noch eine hohe Energieproduktion auf, sind aber aufgrund der niedrigeren Temperaturen in ihrem Wachstum gehemmt. Die überschüssige Energie wird dann verstärkt in Form von Fruktanen zwischengespeichert. Fruktane sind sogenannte langkettige Kohlenhydrate, die den Pflanzen als Energiezwischenspeicher dienen. Die Fruktanspeicherung findet vor allem in den Pflanzenhalmen (verstärkt in der Halmbasis) und weniger in den Blättern statt. Somit können frisch abgemähte Wiesen, die halmreich und blattarm sind, deutlich höhere Fruktangehalte aufweisen. Ähnlich verhält es sich mit dem abgefressenen kurzen Gras auf den Weiden auf denen angeblich "nichts drauf ist/wächst", dies ist durch den intensiven Verbiss zusätzlich noch einem erhöhten Stress ausgesetzt und wird permanent am Wachstum gehindert. Die Fruktangehalte können dann bis zu 400-mal höher ausfallen.

Fruktane werden im Dünndarm des Pferdes nur schlecht verwertet. Gelangt bei entsprechender Aufnahme übermäßig viel Fruktan in den Dickdarm des Pferdes, kann dies eine negative Veränderung der Darmflora und ein Absinken des pH-Wertes im Verdauungstrakt nach sich ziehen. Das saure Darmmilieu führt zu einem Massensterben von Bakterien. Andere sogenannte Fäulnisbakterien vermehren sich sprunghaft. Dabei werden große Mengen an Toxinen freigesetzt, die über die Darmwand in die Blutbahn geraten, die Entgiftungsorgane stark beanspruchen und die Wände der Gefäße, insbesondere im Huf, schädigen können. In Folge der verstärkten Gas- und Toxinbildung können Koliken, Kotwasser, Durchfall oder gar Hufrehen auftreten.

Stoffwechselbelastete Pferde, mit z. B. Adipositas, EMS (Equines Metabolisches Syndrom), ECS/PPID (Equines Cushing Syndrom) oder KPU (Kryptopyrrolurie), reagieren hier besonders empfindlich und für sie kann diese Zeit sehr gefährlich sein. Die Weidezeiten sollten dementsprechend abgestimmt und vor allem bei stoffwechselempfindlichen Pferden sollte lieber frühzeitig über das Ende der Weidesaison nachgedacht werden!

Unser Tipp: Achten Sie auf die Witterung und passen die Weidezeit entsprechend an – beenden Sie die Weidesaison lieber zu früh als zu spät!


Pferde abweiden? Ja, bitte!

Dass das Anweiden langsam erfolgen und die Weidezeit kontinuierlich gesteigert werden sollte, ist in aller Munde, aber wie sieht es mit dem Abweiden aus? Das Ende der Weidesaison findet häufig abrupt statt, die Pferde kommen zurück in ihre Paddocks und Boxen und die Futterration wird auf 100 % Raufutter umgestellt.
Doch Pferde sind Gewohnheitstiere – vor allem, was die Verdauung angeht. Die Darmflora benötigt mindestens 2 – 4 Wochen, um sich auf einen Futterwechsel einzustellen. Wird dem Verdauungstrakt nicht die entsprechende Zeit gegeben, können Dysbiosen (negative Veränderungen der Darmflora) entstehen. Diese können mit einer verstärkten Gas- und Toxinbildung einhergehen und z. B. Koliken, Kotwasser oder Durchfälle auslösen.
Für Pferde, die nur stundenweise auf der Weide sind und auch den Sommer über hauptsächlich mit Raufutter gefüttert werden, mag diese Futterumstellung nicht allzu gravierend sein. Für „Langzeit-Koppelgänger“ dafür umso mehr.

Unser Tipp: Weiden Sie Ihr Pferd bei Bedarf auch ab und gewöhnen Sie es langsam an die neue Futterration!


Schwere Koliken durch zu frisches Heu!

So verlockend es riecht, frisches Heu sollte niemals an Pferde verfüttert werden und muss vorher mindestens 6 – 8 Wochen (kräuterreiches Heu 12 Wochen) gelagert werden.
Trotz der Vortrocknung auf dem Feld, kommt es nach der Ernte zum sogenannten „Nachschwitzen“. In dieser Zeit finden noch Gärprozesse statt und die Restfeuchte sinkt weiter ab. Außerdem werden in der Trocknungsphase die gesundheitsschädlichen Cumarin-Glykoside in das unbedenkliche, reine Cumarin umgewandelt.
Wird das Heu bereits in dieser Phase verfüttert, können schwere Koliken auftreten. Auch bei Futterknappheit sollte nicht frühzeitig neues Heu verfüttert werden, wenn es noch nicht ausreichend abgelagert ist!

Unser Tipp: Verfütteren Sie das neue Heu frühestens 6 – 8 (12) Wochen nach der Ernte!


Altes und neues Pferdeheu miteinander vermischen!

Heu ist nicht gleich Heu – neben der Struktur und den Rohfasergehalten, können auch z. B. die Rohprotein-, Energie-, Zucker- und Fruktangehalte variieren. Somit kann auch der Wechsel zwischen verschiedenen Heuchargen, eine erhebliche Veränderung für den Verdauungstrakt des Pferdes bedeuten. Daher ist es hier ebenfalls sinnvoll keine abrupten Veränderungen vorzunehmen, das alte und neue Heu zeitweise zu verschneiden und der Darmflora die benötigte Zeit einzugestehen.

Unser Tipp: Nehmen Sie auch die Umstellung auf eine andere Heucharge langsam vor!


Immunsystem unterstützen & Magenproblemen vorbeugen! 

Im Gegensatz zu in der freien Wildnis lebenden Pferde sind domestizierte Pferde einem viel höheren Infektionsdruck ausgesetzt als früher. Zum einen leben die Pferde oft auf engem Raum und zum anderen auf den selben, oftmals begrenzten, Weideflächen, wodurch Parasiten, Bakterien und Viren wesentlich leichter und schneller übertragen werden.

Auch die beschriebene Futterumstellung im Herbst (von Weidegras auf Raufutter) kann sich auf das Immunsystem der Pferde auswirken. Der Darm wird nicht grundlos als Wiege der Gesundheit bezeichnet, denn hier befinden sich die meisten Abwehrzellen und er spielt somit eine wesentliche Rolle für das Immunsystem.

Im Herbst geht es von der Weide zurück in geschlossenere Haltungssysteme. Vielerorts ist dies mit eingeschränkten Auslaufflächen und begrenzten Fressplätzen an den Heuraufen verbunden. Auch dieser durch das Einstallen bedingte höhere Herdendruck bzw. die verstärkte Auseinandersetzung mit den Artgenossen, kann bei Pferden den Stress- und Cortisolspiegel erhöhen. Dadurch können sowohl die allgemeine Abwehrleistung geschwächt werden, als auch stressbedingt Magenprobleme und Magenschleimhautreizungen auftreten.


Husten beim Pferd vorbeugen

Das oft stark angegriffene Immunsystem der Pferde kann mit Beginn der nasskalten Jahreszeit nicht nur Verdauungsprobleme, Hautpilz oder Augenentzündungen auslösen, sondern auch die Atemwege angreifen. Hier können bei der Pferdefütterung im Herbst mit der Bereitstellung geeigneter Hustenkräutern die feinen Lungenhaare (Zilien) aktiviert werden. Diese sorgen dann dafür, dass entstehender Schleim nasalwärts transportiert wird und leichter abgehustet werden kann. Die in den Hustenkräutern Breath Powder enthaltenen Wirkstoffe sind darüber hinaus aktive Radikalfänger und stärken die allgemeine Immunabwehr. Ätherische Öle in den Kräutern helfen ebenfalls hartnäckigen Schleim zu lösen. Vergessen sollte man auch nicht, die Pferde einem schleimlösenden Bewegungstraining zu unterziehen.

Weitere Informationen: >> hier <<


Fellwechsel beim Pferd

Besonders in den nasskalten Herbstmonaten ist ein intaktes Haut- und Haarkleid für die Gesundheit des Pferdes sehr wichtig. Damit entsprechend widerstandsfähiges Deckhaar und die Unterwolle gebildet werden, greift der Organismus auf alle Reserven zu. Gerade Zink, Schwefel, Eisen, Kupfer und Jod sind neben den essentiellen Aminosäuren wichtige Bausteine für ein widerstandsfähiges Haarkleid. In den Herbsttagen aber nehmen die nativen Vitalstoffe im Pferdefutter rapide ab. Umstellungen der Grundfutter beeinträchtigen die Darmflora und reduzieren die Fähigkeit, Vitalstoffe über den Verdauungstrakt aufzunehmen. Früher halfen sich die Pferde damit, dass sie Wurzeln, Rinden und Laub fraßen – dies verbesserte die Eigenschaften einer gut funktionierenden Aufnahme von Spurenelementen und Vitaminen. Heute kann man die entstehende Versorgungslücke in der Pferdefütterung im Herbst über Mineralfutter und Kräutermischungen gut abdecken.


Kränkelnde oder ältere Pferde nicht „im Regen“ stehen lassen

In der Wildnis verlassen die Pferde die offenen Weiden und ziehen sich in wind- und regengeschützte Gebiete zurück. Darüber hinaus bietet der Wald oder das dichte Gestrüpp eine gehaltvolle und mineralreiche Nahrungsgrundlage. Unsere Pferde haben diese Möglichkeit nicht und ist das Pferd alt oder nicht gesund, so reicht eine Pferdefütterung im Herbst und Winter mit Heu allein oft nicht aus – insbesondere dann, wenn es von schlechter Qualität ist, sehr spät geerntet oder gar abgeregnet eingeholt wurde. Bedenken Sie auch, dass gewaschenes oder bedampftes Heu keine ausreichende Mineral- und Vitalstoffversorgung mehr sicherstellen kann. Alte Pferde müssen nun auf den Winter vorbereitet werden. Oft tun sie sich besonders schwer, dichtes Deckhaar zu bilden oder brauchen dafür wesentlich länger als ihre jungen Artgenossen. Der üppige Regen und meist schon sehr kalte Wind im Herbst, setzt diesen Pferden sehr zu. Viel zu viel Energie muss aufgewendet werden um die Köpertemperatur zu halten und dies zehrt an den für den Winter angelegten Energiereserven. (Gesunde Pferde hingegen haben keine Probleme Temperaturen bis zu – 15 °C ohne weitere Maßnahmen zu kompensieren. Nässe oder nasskalter Wind hingegen beeinträchtigt diese Eigenschaft auch bei gesunden Pferden. Hier muss ggf. die tägliche Futtermenge angepasst werden.)

Insbesondere diese Pferde reagieren auf steigenden Herdendruck oder beengten Verhältnissen am Fressplatz und damit verbundenen Rangeleien mit Magengeschwüren, Gewichtsabnahme und Krankheitsanfälligkeiten. Ebenso schädlich sind die häufig stark reduzierten Fressintervalle bei der Pferdefütterung im Herbst auf die sich die Pferde plötzlich einstellen müssen.

In vielen Ställen wird noch immer nur zweimal pro Tag gefüttert. Deutlich zu wenig – insbesondere dann, wenn die Pferde alters- oder krankheitsbedingt einen verlangsamten oder gestörten Stoffwechsel haben.

Ein gutes Mineralfutter, ein wenig Öl, 4 Mahlzeiten - überwiegend aus gutem Heu (ein wenig Kraftfutter kann hier hilfreich sein), eingeweichte Heucobs, entzuckerte Rübenschnitzel und wintergerechte Kräutermischungen unterstützen das Pferd. Vermeiden Sie längere Fresspausen von über 4 bis 5 Stunden.


Arthrose oder Gelenkschmerzen vorbeugen

Die Kälte zieht auch diesen Pferden in die Glieder. Bedingt durch die reduzierte Bewegung zeigen vorbelastete Pferde nun auch Bewegungsbeeinträchtigungen an den geschädigten oder überlasteten Gelenken. Durch den Einsatz spezieller Ergänzungsfuttermittel (ArthriAid Omega HA oder MobiCare – aber auch Omega Balance Öl oder Leinöl) kann der Gelenkstoffwechsel unterstützt und teilweise regeneriert werden. Dennoch gilt bei Pferden mit Arthrose besonders in den Wintermonaten: Regelmäßig auf das Krankheitsbild abgestimmte Bewegung, ist die beste Medizin.

Umfangreiche Informationen zur Arthrose beim Pferd, erhalten Sie hier.

Fazit: Der Herbst bedeutet für den Organismus der Pferde eine sehr anstrengende Jahreszeit. Viele Veränderungen im Weide- und Stallmanagement erhöhen den Streßpegel. Fohlen werden von Ihren Müttern getrennt und viele Pferde kommen oft tagelang nicht mehr auf eine Koppel – andere können sich oft über Stunden nicht unterstellen, weil es ihr Rang nicht erlaubt. Tagelanger Regen und straffer Wind oder häufige Wetter- und Temperaturschwankungen kosten viel Energie. Nicht jedes Pferd bleibt dabei gesund. Für uns Pferdebesitzer ist deshalb gerade jetzt die Zeit alle Vorbereitungen zu treffen, damit das Pferd die nächsten Monate gut versorgt allen Widrigkeiten widersteht. Wir als Ernährungsberater helfen dabei gerne und stehen mit Rat und Tat zur Seite.