Hopfen für nervöse PferdeHopfen kennt sicher jeder in Verbindung mit dem Bierbrauen. Bereits im frühen Mittelalter war Hopfen auch als wertvolle Heilpflanze bekannt. Die neben den Zapfen wachsenden Nebensprossen, der sogenannte Hopfenspargel, fand des Weiteren in Salaten oder Gemüsen rege Anwendung. Der wilde Hopfen wächst in Erlenbrüchen, an Flussufern oder in Gebüschen auf feuchten Untergründen. Die Droge (der arzneilich verwendete Pflanzenteil) stammt heute ausschließlich aus Kulturen. Bei der Ernte der Zapfen dieser bis zu 6 Meter hochwachsende Kletterpflanze kam es zur sogenannten Hopfenpflückerkrankheit. Diese äußerte sich in aller Regel durch Kopfschmerzen, Bindehautentzündung, Hautrötung und Schläfrigkeit.

Heilkundlich interessant sind die weiblichen Blütenstände und besonders die Zapfenschuppen (Lupuli stobulus und Lupuli glandulae). Darin befinden sich die speziellen Harze und ätherischen Öle.

Zunächst wurde der Hopfen vor allem bei Gallen- oder Leberbeschwerden eingesetzt und Paracelsius verordnete den Hopfen bei Verdauungsbeschwerden wegen seiner reichhaltigen Gerb- und Bitterstoffe (u.a. Alpha- und Beta-Lupulinsäure = wirken auch antibakteriell). Als Tee zubereitet wirkt Hopfen appetitanregend, kann Magenkrämpfe lösen und Entzündungen hemmen.

Es dauerte noch einige hundert Jahre, bis man die milde sedative Wirkung entdeckte. Nicht alle tierexperimentellen Studien bestätigen diese Wirkung – dennoch scheint die Kombination von Hopfen, Baldrian und Passionsblume gerade auf nervöse, ängstliche oder stressanfällige Pferde eine beruhigende Wirkung zu haben. Hopfen enthält eine nicht unerhebliche Menge an pflanzlichen Metaboliten mit östrogenartiger Wirkung. Dieser Umstand wiederum könnte sich auch dämpfend auf Wallache oder Hengste auswirken, die tendenziell einen sehr ausgeprägten Sexualtrieb aufweisen.


Hopfen – zur Minderung von Stressreaktionen beim Pferd

Wichtig ist allerdings, dass die beruhigende Wirkung des Hopfens nicht grundsätzlich sofort einsetzt und je nach Pferd 1 bis 3 Wochen vergehen können, bis sich entsprechende Wesensveränderungen am Pferd zeigen. Sie sollten sich daher etwas Zeit nehmen und nicht sofort aufgeben. Die tägliche Dosiermenge beim erwachsenen Pferd (ca. 500 bis 600 kg) sind ca. 10 bis 25 Gramm täglich. Bei Hunden sollte man in der Menge etwas vorsichtiger sein. Hier werden zwischen 0,5 und 2 Gramm täglich empfohlen.