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Pferdewissen - alles über Vitamine, Spurenelemente und Aminosäuren 

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Pferdefütterung – von Natur aus wertvoll

Vitamine Spurenelemente AminosäurenEine alte Bauernregel besagt, wer sein Pferd nicht nährt ist des Tieres nicht wert. Diese Forderung gilt natürlich heute noch. Aber die Frage nach dem wie man sein Pferd letztendlich richtig ernährt ist für viele Pferdebesitzer mittlerweile ein Buch mit sieben Siegeln geworden. Oftmals kursieren doch auch noch zum Teil recht starre Vorstellungen über die Notwendigkeit von pferdegerechter Fütterung, die weder Rücksicht auf die veränderten Haltungsbedingungen noch auf das vielfältige Futtermittelangebot und insbesondere auch auf die unterschiedliche Verwendung des Pferdes nehmen.

Vor 50 Jahren hat man zunächst damit begonnen mit den ersten Zusätzen von Vitaminen im Pferdefutter gravierende Mangelzustände zu verhindern. Gesundheitsfördernde, ökologische und wirtschaftliche Aspekte haben damals beim gezielten Vitamineinsatz im Pferdefutter eher eine untergeordnete Rolle gespielt. Mittlerweile werden natürlich höhere Anforderungen an eine gesunde und umweltgerechte Ernährung bei Tieren gestellt und diesen veränderten Anforderungen muss eine moderne Tierfütterung gerecht werden. Dabei spielt eine optimale Versorgung mit Vitaminen eine wichtige Rolle. Die Futtermittelindustrie selbst hat natürlich hier ihren Kenntnisstand zur Vitaminversorgung grundlegend weiterentwickelt. Mittlerweile sollen Futtermittelzusätze nicht nur Mangelzustände vermeiden sondern auch gesundheitsfördernde aber auch ökologisch sinnvolle und wirtschaftlich vertretbare Aspekte erfüllen. Dieser Grundgedanke gewinnt beim Pferdebesitzer aber auch beim Betreiber eines Zuchtbetriebes zunehmend an Bedeutung.

In den heutigen Futtermitteln spielen mittlerweile verschiedene Gruppen von Wirkstoffen eine doch sehr bedeutende Rolle. Sie werden zunächst entweder in einer Vormischung aufbereitet oder einzeln direkt dem jeweiligen Futter für bestimmte Verwendungszwecke beigemischt. Vitamine, Aminosäuren, Enzyme, Probiotikas, Carotinoide, Konservierungsstoffe, Spurenelemente und weitere Zusatzstoffe wie z.B. Antioxidantien, Aromen, Emugalatoren, Leistungsförderer usw. werden heute in Pferdefutterzusätzen beigemischt und jeder Wirkstoff in sich hat in seiner Wirkungsweise nicht unbedeutende Aufgaben zu erfüllen. Viele Wirkstoffe sind bekannt und hinlänglich im Nutzen und in der Wirkung erforscht. Zusätzlich sind sehr viele Futtermittelhersteller in der Wirkstoffforschung stark engagiert und so kann man mittlerweile nicht nur die ehemals im Vordergrund stehende Vitaminversorgung sicherstellen sondern durch zusätzliche gezielte Gaben von Vitaminmischungen können auf das Pferd gesundheitsfördernde Einflüsse erzielt werden.


Vitamine übernehmen eine lebensnotwendige Aufgabe

Vitamine sind für den Organismus der Pferde genauso lebensnotwendig wie für den Menschen. Sie sorgen für den normalen Ablauf verschiedener Stoffwechselvorgänge und gewährleisten so eine hohe Leistungsfähigkeit während des Wachstums sowie bei der Fortpflanzung als auch bei der Lebensqualität des Pferdes mit all den unterschiedlichen Verwendungszwecken dem heute ein Pferd gerecht werden soll. In Abhängigkeit der jeweiligen unterschiedlichen Nutzung und des Alters des Pferdes steigt der Vitaminbedarf stark an. Aber auch bei Krankheiten insbesondere bei Störungen der mikrobiellen Synthese beim Darm soll die Vitaminversorgung deutlich erhöht werden. Die heutige Wissenschaft kennt per Definition 13 Vitamine, davon 4 fettlösliche (A, D, E und K) sowie 9 wasserlösliche (B-Vitamingruppen und C). Dazu kommen so genannte Provitamine wie das Betakarotin, das der Körper zu Vitamin A umwandeln kann. Manche Tiere können Vitamine selber bilden, die der menschliche Organismus nicht herstellen kann.


Einflussfaktoren auf die Vitaminversorgung

Die Vitaminversorgung ist der Anteil an Vitaminen der dem Tier entsprechend des Bedarfs über das Futter zur Verfügung steht. Nachfolgend sind die wichtigsten Faktoren aufgeführt, die auf die Vitaminversorgung Einfluss nehmen können:

  • Pferdeart: Vollblut, Warmblut, Kaltblut
  • Alter des Pferdes
  • Nutzung des Pferdes (Sport oder Freizeit)
  • Züchterische Weiterentwicklung
  • Gesundheit
  • Belastung (z.B. Transport)
  • Tierschutz (z.B. Verhütung von Vitaminmangelerkrankungen, Wohlbefinden)
  • Umwelt
  • Haltungsbedingungen (artgerechte Laufstallhaltung, Boxenhaltung)
  • Klima und Witterung
  • Jahreszeitlich bedingte Futteraufnahme (Sommer bzw, Winterfütterung)
  • Qualität des Grundfutters

Vitaminbedarf als Grundlage für eine optimale Vitaminversorgung

Als Grundlage für eine optimale Vitaminversorgung versteht man den Bedarf an Vitaminen der sich in vier Bedarfskategorien aufteilen lässt:

  • Minimalbedarf
  • Optimalbedarf
  • Zusatzeffekte
  • Optimalversorgung

Unter Minimalbedarf ist die Menge an Vitaminen zu verstehen, die beim Pferd unter optimalen Haltungs- und Hygienebedingungen ein Vitaminmangelsymptom vermeidet. Diese Grundwerte wurden im Allgemeinen in wissenschaftlichen Versuchen unter Laborbedingungen mit speziellen Futterdiäten ermittelt und sind sicher nur sehr allgemein gehalten und daher nicht immer Bedarfsgerecht umsetzbar. Die meisten Mischfutterprodukte/Müslis behaupten zwar genau diesen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ermittelten Minimalbedarf abzudecken. Weiß man aber, dass eben gerade diese Werte nicht immer aus repräsentativen Tabellen entnommen werden und die Minimalversorgung nicht grundsätzliche das Optimum in der Pferdehaltung darstellt, wird deutlich, dass hier für den verantwortungsvollen Pferdebesitzer und –Züchter nur eine Optimalversorgung in Frage kommen kann.


Vitamine können sehr wohl einen Therapiezweck erfüllen

Unter dem Optimalbedarf versteht man die Mengen an Vitaminen, die neben der Deckung des eben erwähnten Minimalbedarfs auch den Bedarf für eine bestmögliche Ausschöpfung des Leistungspotentials der Pferde bei guter Gesundheit und Widerstandskraft abdeckt. Dies bedeutet für den Pferdebesitzer jedoch, dass er eben über diese auf dem Markt angebotenen Getreide- und Müslimischungen hinaus eine optimale Vitaminversorgung nur mit speziellen im Handel erhältlichen Mineral- und Vitaminmischungen ermöglichen kann. Auch haben neuere Forschungsergebnisse gezeigt, dass viele Vitamine über ihre Hauptfunktionen auf den Organismus des Pferdes hinaus auch zusätzliche positive Wirkungen im Stoffwechsel hervorrufen können und somit natürlich die Gesundheit und Fruchtbarkeit des Pferdes erheblich steigern. Somit wird deutlich, dass eine Optimalversorgung; d.h. eine optimale Zufuhr an Vitaminen, einen sinnvollen Therapiezweck erfüllt, wenn sich der Pferdebesitzer bzw. Reitstallbetreiber über die spezielle Wirkungsweise der Vitamine, Spurenelemente, Aminosäuren und anderen Zusatzstoffe im Klaren ist. Nur bei ständiger Verfügbarkeit von Vitaminen im Stoffwechsel des Pferdes können viele lebensnotwendige Funktionen im Organismus der Tiere aufrechterhalten werden. Seit mehreren Jahrzehnten sind daher Vitamine bewährte Substanzen zur Futtermittelergänzung.


Vitaminunterversorgungen bedeuteten Mangelsymptome

Vitamine sind sehr komplexe organische Verbindungen und für den Stoffwechsel des Pferdes essentiell und somit zur Aufrechterhaltung der normalen physiologischen Funktionen wie Wachstum und Entwicklung aber auch zur Erhaltung der Lebensfunktion, Gesundheit sowie für die Fortpflanzung notwendig. Eine Vitaminunterversorgung durch Fehlen im Futter oder unzureichende Absorption induziert Mangelsymptome, führt zu spezifischen Krankheiten und mindert die Leistungsbereitschaft. Die meisten Haustiere sind nicht in der Lage Vitamine überhaupt bzw. in ausreichenden Mengen für ihre optimale Versorgung selbst zu synthetisieren. Dies betrifft insbesondere die Vitamine A, D, E sowie K teilweise Vitamin C und zum größten Teil die Vitamine des B-Komplexes B1, B2, B6, B12, Biotin, Folsäure, Niacin und Pantothensäure sowie Cholin. Nach dem klassischen Modell ihrer Löslichkeit werden Vitamine in fettlösliche und wasserlösliche eingeteilt.


Fettlösliche Vitamine

Fettlösliche Vitamine bestehen ausschließlich aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff. Sie sind relativ empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie Oxidation, Wärme, UV-Licht, Metallionen sowie bestimmten Enzymen. Daraus ergibt sich dann auch die kurze Lebensdauer bzw. die Haltbarkeit der für Pferde zur Verfügung stehenden Futtermittel. Die fettlöslichen Vitamine kommen in Verbindung mit Fetten im Körper vor. Sie werden zusammen mit den Fetten absorbiert, wobei der Mechanismus als ähnlich charakterisiert wird. Der Körper ist in der Lage fettlösliche Vitamine teilweise in beträchtlichen Mengen zu speichern. Speicherorgane sind innere Organe wie Leber und Niere, das Muskelgewebe und das Gehirn sowie das Fettgewebe, Die Ausscheidung erfolgt in der Regel erst nach einer Umwandlung im Stoffwechsel des Pferdes.


Vitamin A

Insbesondere bei tragenden und laktierenden Stuten ist eine Ergänzung der Heu/Haferration durch Futtermittelzusätze mit hohem Vitamin A - Anteil angebracht. Die Vitamin A Versorgung von Saugfohlen hängt ausschließlich vom Vitamin A - Gehalt der Muttermilch ab. Das Vitamin A fördert die Fruchtbarkeit durch Verbesserung der Ovulation und Implantation des Eies, der embryonalen und fötalen Entwicklung und der hormonellen Trächtigkeitsaktivierung. Das Vitamin A dient zum Aufbau, Schutz und der Regeneration von Haut und Schleimhaut (Epithelschutz). Es reguliert Wachstums- und Differenzierungsvorgänge im Zellstoffwechsel und erhöht die Widerstandkraft gegen Infektions- und Invasionskrankheiten immens.

Natürliche Quellen und deren Verwertung: Vitamin A kommt ausschließlich in Futtermitteln tierischer Herkunft vor. Reich an Vitamin A sind z.B. Leber, Fischöl oder fettreiches Fischmehl. Das Betakarotin als ProVitamin A besitzt nach enzymatischer Zerlegung Vitamin A- Aktivität und Betakarotin befindet sich in allen grünen Pflanzen. In der Regel ist daher die Vitamin A Zufuhr gesichert, wenn Pferde frisches Grünfutter erhalten. Wissen sollte man aber dennoch, dass hohe Nitratgehalte die Umwandlung von Betakarotin in Vitamin A stark beinträchtigen.


Heufütterung bedeutet Vitamin A - Mangel

Während der Stallfütterung ist mit konventionellen Heurationen die Karotinversorgung nicht mehr ausreichend, da der Karotingehalt im Heu nur noch rund 10% des Ausgangwertes enthält und während der Lagerung ständig abnimmt. Zwar verfügen Pferde über eine hohe Vitamin A Speicherkapazität in der Leber und können nach der Weidesaison die Versorgung marginal überbrücken aber Untersuchungen haben ergeben, dass bereits zur zweiten Hälfte der Winterfütterungsperiode eine Zufütterung mit Vitamin A unumgänglich bleibt.


Sehstörungen und höheres Infektionsrisiko

Vitamine Spurenelemente AminosäurenDa insbesondere früh im Jahr geborene Fohlen über die Muttermilch kein Vitamin A aufnehmen können sind Schäden in der Knochenstabilität meist zu befürchten. Daneben treten beim Vitamin A - Mangel Sehstörungen (u. a. Nachtblindheit) auf.

Der Vitamin A – Bedarf ist bei Zuchttieren und Fohlen besonders hoch. Ausgewachsene Pferde kommen mit geringeren Vitamin A – Mengen aus. Bei Infektionen muss die Vitamin A – Zufuhr erhöht werden, da die Antikörperbildung mit erhöhter Zufuhr von Vitamin A deutlich gesteigert werden kann. Für ein erwachsenes Pferd reicht in der Regel im Sommer der Weidegang aus, um den Vitamin A – Minimalbedarf zu decken. Dies setzt aber Voraus, dass das Pferd ganztägig Weidezugang erhält. Für alle anderen Pferde, insbesondere für Fohlen und Zuchtstuten bzw. für Pferde mit überwiegender Heu/Haferfütterung ist eine zus. Vitamin A - Versorgung vorzunehmen. Der Tagesbedarf an Vitamin A gilt als gedeckt, wenn einem für den Freizeitsport eingesetztem Pferd täglich ca. 10 kg junges Grünfutter zur Verfügung gestellt wird bzw. im Winter neben dem Heu ca. 15 kg Karotten täglich gefüttert werden. Dieser Wert macht deutlich, dass gerade im Winter Vitamin A zusätzlich zugeführt werden muss.


Vitamin D

Als Vitamin D – Aktive Stoffe sind Vitamin D3 und Vitamin D2 bekannt. Das Vitamin D2 entsteht in Pflanzen durch UV-Strahlung und ist daher in abgestorbenen Blättern sowie in sonnengetrocknetem Heu in größeren Konzentrationen zu finden, jedoch nicht in jungem Grünfutter oder Getreidekörnern. Das Vitamin D3 entsteht aus einer im Körper selbst synthetisierten Vorstufe in der Haut durch Sonnenstrahlung und setzt natürlich voraus, dass die Pferde hier auch dieser ausreichend ausgesetzt werden. Eine überwiegende Stallhaltung begrenzt daher die Vitamin D3 Bildung. Aufgrund des begrenzten natürlichen Vorkommens sind die natürlichen Vitamin D Quellen für die tägliche Bedarfsdeckung ohne Bedeutung. Außerdem ist die Verwertung der in den Pflanzen vorkommenden Vitamin D Vorstufen vom Pferd nur in einem sehr geringen Ausmaß möglich.

Vitamin D reguliert den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel und fördert insbesondere die Kalzium- und Phosphatabsorbtion aus dem Darm. Es reguliert die Ca- und Ph - Ausscheidung über die Niere und steuert deren Einlagerung in das Skelett. Vitamin D fördert die Bildung von Keimzellen, steigert die Leistungsfähigkeit des Immunsystems und hemmt die Autoimmunisierung. Insgesamt fehlen der Wissenschaft jedoch ausreichende Kenntnisse über Vitamin D-Mangelerscheinungen bei Pferden. Es werden zwar aus Sicherheitsgründen begrenzte Mengen im Zusatzfutter empfohlen, da aber das Pferd gegenüber hohen Vitamin D – Gaben sehr empfindlich ist, sollten höhere Konzentrationen in den Vitaminpräparaten nur unter Aufsicht und Zustimmung des Tierarztes vorgenommen werden. Da das Vitamin D insbesondere den Phosphat- und Kalziumstoffwechsel reguliert, kann ein Mangel Knochen- und Gelenksdeformationen und spontan auftretende Knochenbrüchigkeit hervorrufen.


Vitamin E

Die Vitamine E, C sowie das Pro-Vitamin Beta-Karotin wirken als so genannte Antioxidantien. In dieser Funktion sorgen sie für die Abwehr einer bestimmten Form des Sauerstoffs – der so genannten Radikale bzw, Sauerstoffradikale. Diese würden ohne den Schutz durch Antioxidantien Zellen und Gewebe ständig angreifen, schädigen oder teilweise sogar zerstören. Das Vitamin E ist wie alle fettlöslichen Vitamine für die Ausbildung und Aufrechterhaltung von Gewebestrukturen zuständig. Wasserlösliche Vitamine hingegen sind im Wesentlichen an katalytischen oder steuernden Funktionen im Stoffwechsel beteiligt. Vitamin E schützt durch seine Wirkung als Antioxidans auch empfindliche Stoffe wie Vitamin A oder ungesättigte Fettsäuren vor Oxidation und Inaktivierung sowohl im Futter wie auch im Darmkanal und Stoffwechsel. Reich an Vitamin E sind: Gras, Klee, Luzerne, Grünmehl und unzerkleinerte Samen. Ungesättigte Fettsäuren wie z.B. Leinöl oder Maiskeimöl enthalten sehr viel natürliches Vitamin E, verbessern die Fließfähigkeit des Blutes und steigern damit die Leistungsfähigkeit des Pferdes. Vitamin E stimuliert also die Bildung von Antikörpern, reguliert die Entwicklung und Funktion von Keimdrüsen und erhält die Stabilität der Membranen insbesondere der Herz- und Skelettmuskulatur. Daher wird dem Vitamin E in der Ergänzungsfütterung eine hohe Bedeutung zugesprochen und viele Züchter legen aus gutem Grund hohen Wert auf zus. Vitamin E – Versorgung zum Schutz der Trächtigkeit bei Stuten. Ein Mangel an Vitamin E (insbesondere hervorgerufen durch größere Mengen an Leinsamen, Lebertran oder Kleie in der Fütterung, viel jungem Gras sowie bei Verwendung von überaltertem Heu oder überlagertem, gequetschtem oder geschrotetem Hafer) kann Muskelschäden am Herz und der Skelettmuskulatur hervorrufen. Gefäße oder Nervensysteme können sich verändern was zu einer Fehlhaltung des Kopfes mit unkoordinierten Bewegungen führt. Auch Leberschäden und Veränderungen im Fettdepot wurden bei Vitamin E – Mangel beobachtet.


Vitamin K

Vitamin K ist für die Blutgerinnung unentbehrlich und wird im Dickdarm durch Mikroorganismen i. d. R. ausreichend hergestellt. Ist die Darmflora jedoch durch Medikamente oder schweren Durchfall geschädigt, kann es notwendig werden, Vitamin K zuzufüttern. Fohlen sind wegen des zunächst noch nicht voll entwickelten Dickdarms auf die Zufuhr über die Muttermilch angewiesen, was deutlich macht, wie wichtig eine stete Überwachung der Versorgungslage bei laktierenden Stuten ist. Vor operativen Eingriffen bei Saugfohlen sollte bei unsicherer Vitamin K Versorgung die Gerinnungsfähigkeit des Blutes überprüft werden. Mangelerscheinungen können Blutungen an Organen (Hämorrhagien), Störungen der Blutgerinnung und Wachstumsstörungen hervorrufen. Reich an Vitamin K sind alle frischen Grünpflanzen und daher ist die grüne Pferdeweide gerade für Jungtiere unentbehrlich.

Die wasserlöslichen Vitamine B, Biotin, Folsäure, Niacin und Pantothensäure haben im Stoffwechsel wichtige Coenzymfunktionen. Coenzyme haben ihre Hauptfunktion im Energieumsatz, Kohlenhydrat-, Aminosäuren- und Fettsäurenstoffwechsel sowie im Fettstoffwechsel und der Erregungsübertragung. Mängel können erhebliche Einflüsse auf lebenserhaltende oder –verbessernde Stoffwechselvorgänge haben und somit die Lebensqualität des Pferdes stark beeinträchtigen.


Vitamin B

B-Vitamine (B1, B2, B12) übernehmen eine zentrale Aufgabe im Stoffwechsel der Pferde. In der Regel sind die Pferde ausreichend versorgt, da diese Vitamine im Futter und durch die mikrobielle Synthese im Darm gut vertreten sind. Meistens werden Mangelzustände am Vitamin B12 festgestellt.

Das Vitamin B 12 fördert die Blutbildung und dient dem Wachstum. Eine inaktive Darmflora oder mit Bakterien bzw. Pilzen belastetes Futter verhindern eine Synthese im Darm was krankhafte Mangelerscheinungen hervorrufen kann. Pferde die als schlechte Futterverwerter bekannt sind, an Blutarmut (Anämie) leiden, ein schlechtes Haarkleid besitzen oder unter Hautentzündungen leiden, sollten hier auf einen Mangel überprüft werden. Auch Pferde mit chronischen Magengeschwüren zeigen deutlich derartige Symptome. Bierhefe – oder besser noch reaktivierte Hefezellen (YeaSacc) sind gute B-Vitamin Lieferanten. Wie bei allen wasserlöslichen Vitaminen können diese jedoch nur in geringen Mengen gespeichert werden, daher ist eine kontinuierliche Zufütterung notwendig bzw. sinnvoll.


Biotin

Oft spricht man beim Biotin auch vom Vitamin H. (Haare, Haut und Huf). Zu Biotin- Mangelerscheinungen kommt es selten, da das Pferd Biotin selbstständig im Darm bildet. Es wird angenommen, dass nur ca. 5 % der Hufprobleme mit einer Unterversorgung an Biotin zusammenhängen. Bei spröden oder rissigen Hufen und Hornspalten konnte trotzdem eine Verbesserung der Huf/Hornqualität durch gezielte Zufütterung von Biotin wissenschaftlich nachgewiesen werden. Auch bei Problemen mit der Haut oder dem Fell kann Biotinzufütterung helfen. Gleichzeitig sollte dann jedoch immer ein Augenmerk auf die Darmflora gelegt werden, da diese bei Störungen kein eigenes Biotin bilden kann, die Ursache allein durch Zufütterung also nicht abgestellt wird.


Folsäure, Niacin, Pantothensäure

Auch diese Vitamine steuern wichtige Stoffwechselvorgänge, die Einfluss auf das Haut- und Haarkleid sowie die Schleimhäute haben. Mängel können insbesondere durch eine schadhafte Darmflora hervorgerufen werden, in den meisten Ergänzungsfuttermitteln sind sie aber in ausreichender Menge vorhanden.


Fazit

Nur bei ständiger Verfügbarkeit von Vitaminen im Stoffwechsel können viele lebensnotwendige Funktionen im Organismus des Pferdes aufrechterhalten werden. Deutlich wird auch, dass eine nachlässige Vitaminversorgung irreparable Schäden hervorrufen kann und ein durchdachter Futterplan letztendlich Kosten spart. „Tiere sind gesund, wenn ihre Zellen gesund sind..., ihre Zellen sind gesund, wenn sie alle natürlichen Substanzen zur Verfügung haben, die sie brauchen um ihre Funktionen richtig zu erfüllen.“ (Dr. Joell Wallach)

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