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Gamma-GT im Blutbild der Pferde

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Das Blutbild eines Pferdes liefert verschiedenste Informationen bezüglich des Gesundheitszustandes.Das regelmäßige Blutbild beim Pferd enthält u.a. immer den GGT-Wert. Dieser Wert, welcher auch über den Urin ermittelbar ist, ist ein Marker für eine Azotämie (= eine Störung im Proteinstoffwechsel). Zudem ist er ein sensibler Indikator für das Frühstadium einer tubulären Erkrankung (=Nierenfunktionsstörung). Die Gamma-Glutamyltransferasen sind Enzyme des Aminosäuren-Stoffwechsels. Überwiegend kommen diese Enzyme in der Leber der Pferde vor und werden daher für die Diagnostik der Leberfunktion bzw. bei Leber- und Gallenwegserkrankungen herangezogen.

γ-GT´s findet man primär in den Schleimhautzellen des Dünndarms, der Nieren und insbesondere in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Im Blut selbst befinden sich nur die Enzyme aus der Leber. Diese Enzyme spielen bei der Entgiftung und dem Transfer von Aminosäuren in die Zellen eine wichtige Rolle. Sterbende Leberzellen haben zur Folge, dass fütterungsbedingt verstärkt schädliche Toxine entstehen. Bei krankheitsbedingten oder chronischen Entzündungen (Equines Metabolisches Syndrom EMS oder z.B. Borreliose) steigt der GGT-Wert im Blut des Pferdes sehr schnell an.

Bei der Auswertung des Blutbildes ist zu beachten, dass sich der γ-GT Wert im Blutbild des Pferdes meist erst nach einigen Wochen bis Monaten wieder im Normbereich bewegt, vorausgesetzt, dass der verantwortliche Auslöser für den gestiegenen Wert nicht mehr existent ist.


γ-GT beim Pferd erhöht – automatisch ein Zeichen für ein Problem mit der Leber?

Ein wenig vorsichtig muss man mit der Deutung erhöhter Werte sein. Wir erwähnen immer, dass ein Wert alleine keine Aussagekraft besitzt und daher das gesamte Blutbild, einschließlich der vorliegenden Symptomatik, in die Diagnostik einfließen muss. Neben dem Gamma-GT Wert sind weitere Leberenzyme für die Beurteilung heranzuziehen. AST (ehem. GOT; hier auch immer CK berücksichtigen), SDH, GLDH, AP und LDH geben weitere Auskünfte und ggf. Hinweise, ob die Leberzellen oder das Gallensystem betroffen sind. Auch sollten das Bilirubin und Albumin mit einbezogen werden.

In den meisten auffälligen Blutbildern sind die Werte nur geringfügig erhöht. Bereits bei geringfügigen Überschreitungen werden diese auf den Ausdrucken mit roten Balken markiert. Das führt  nicht selten zu einer Verunsicherung der Pferdebesitzer. In vielen Fällen ist diese nicht nötig. Die Referenzwerte liegen bei adulten Pferden bei ca. 11 – 44 U/l. Fohlen und Jungpferde weisen deutlich höhere Werte auf. Ist der Wert um das Doppelte erhöht, spricht man von einer leichten Erhöhung des γ-GT. Fettleibige Pferde, Pferde mit EMS, Diabetes, Herzproblemen oder zu hoher Stärke-, Eiweiß oder Kohlenhydratversorgung weisen deshalb einen leicht erhöhten GGT auf.

4- bis 5-fach erhöhte Werte deuten bereits auf eine schwere Beeinträchtigung des Leber- oder Gallensystems beim Pferd hin (unbedingt weitere Werte mit einbeziehen):

  • chronische Leberschädigung
  • chronische Entzündung der Gallenwege
  • akute oder chronische Entzündung der Pankreas (Bauchspeicheldrüse)
  • lang andauernde Medikamenteneinnahme
  • Nierenschwäche, Niereninsuffizienz
  • chronische oder akute Durchblutungsstörung der Leber
  • Gifte wie Alkaloide (Schimmelpilze und Giftpflanzen)

Bei einem über 6-fach über der Referenz erhöhten GGT Wert sind massive Leberschädigungen zu erwarten. Dafür verantwortlich können eine akute oder chronische Leberentzündung und massivere Vergiftungen sein. Aber auch Tumore in der Leber, den Gallenwegen oder der Bauchspeicheldrüse führen zu solch massiven Werten.


Erhöhte Leberwerte (Gamma-GT) - welche Kräuter oder Futterergänzungen kann ich füttern?

Bei erhöhten Leberwerten steht im Vordergrund einer Behandlung eines Pferdes mit Kräutern oder diätetischem Ergänzungsfutter immer die Ursachenforschung. In vielen Fällen wird unbegründet die Leber mit Kräutern „entgiftet“. Eine gezielte Fütterung erscheint wenig sinnvoll, wenn der eigentliche Verursacher für erhöhte Werte nicht gefunden wird. Hierauf sollte unbedingt der Schwerpunkt gelegt werden.

Die Leber selbst besitzt ein hohes Regenerationspotenzial. Diese Eigenschaft ermöglicht es ihr (auch ohne Unterstützung) gering erhöhte Werte wegzustecken. Vorausgesetzt, man achtet auf eine qualitativ hochwertige und bezüglich der Menge angepasste Fütterung. Zudem sollte man auf übermäßig stärke-, eiweiß-, zucker- oder fettreiche Futtermittel verzichten. Im Vergleich zu einer gut gemeinten, aber oft unsinnigen Fütterung von Ergänzungsfuttern, hilft die regelmäßige Bewegung des Pferdes der Leber weit besser auf die Sprünge.

Bei stark erhöhten Werten kann man die Regeneration der Leber, Gallenwege und der Nieren mit speziellen Kräutern unterstützen. Aber auch hier ist darauf zu achten, dass die Ursachen bekannt und analysiert sind.

Heilpflanzen wie die Mariendistel, Artischocke, Löwenzahn, Schafgarbe und Engelwurz aber auch Vitalstoffe wie B-Vitamine, Zink, Mangan und die Aminosäure Lysin helfen der Leber wieder zurück in einen gesunden Stoffwechsel. Häufig sollte dieser Therapie eine Nierenkur (Billy´s Nierenkräuter) vorausgehen. In der „Billy´s natürlich gesund füttern Serie“ haben wir hier das Ergänzungsfutter „Billy´s Leberkräuter“. Diese unterstützen den Leberstoffwechsel und regen den Gallenfluss wieder an.


Einzelne Laborwerte bedürfen der genauen Analyse eines Fachmanns (Tierarzt oder erfahrener Tierheilpraktiker). Ein Laborwert oder mehrere Laborwerte ohne die zusätzliche Diagnose des Patienten Pferd (Symptomatik, Vorerkrankungen usw.) sind nicht aussagekräftig genug und lassen keine sicheren Rückschlüsse zu. Im Zweifelsfall bzw. zur Untermauerung einer hauptsächlich auf das Blutbild gestützten Diagnose sollte das Blutbild mindestens einmal im Abstand von 1 bis 4 Wochen wiederholt werden.

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