Bevor Sie Ihre Stute decken lassen, fragen Sie Ihren Tierarzt. Hilfreiche Tipps wie tragende Stuten zu füttern sind.Bevor die Entscheidung gefällt wird eine Stute Mutter werden zu lassen, sollte im Vorhinein genau darüber nachgedacht werden, ob sich die Stute als Mutter auch eignet. Das Fohlen trägt zwar die Gene beider Elternteile, aber zu 100 % übernimmt das Fohlen die Verhaltensweisen der Mutter. Aus diesem Grund sollte die werdende Mutter über einen vorbildlichen Charakter verfügen. Das Fohlen ahmt Untugenden der Mutterstute wie Weben, Koppen oder Schlagen gerne nach oder übernimmt sie dauerhaft. Die Mutterstute hat somit eine große Vorbildfunktion für das Fohlen. Eine Erkenntnis, die erst wieder kürzlich in einer Studie bestätigt wurde.

Dass eine Zuchtstute auf allen Ebenen in einem gesundheitlich einwandfreien Zustand sein sollte, steht außer Frage. Kann eine Stute z.B. aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr im Sport oder als Reitpferd eingesetzt werden und soll nun der Zucht dienen, ist es sinnvoll, in jedem Fall den Tierarzt zu Rate zu ziehen. Dieser gibt Auskunft darüber, ob die gesundheitlichen Probleme vererbt werden und sollte ausschließen, dass es bei chronisch vorerkrankten Stuten zu weiteren gesundheitlichen Beeinträchtigungen während der Trächtigkeit oder Geburt kommen könnte. Gibt es von Seiten des Tierarztes Bedenken, sollte jeder verantwortungsbewusste Pferdebesitzer seine Entscheidung noch einmal überdenken und zu Gunsten der Stute entscheiden.

Bei Stuten, die schon älter als 16 Jahre alt sind, sollte eine Trächtigkeit genau abgewogen werden, gerade wenn die Stute noch nie ein Fohlen ausgetragen hat. Dasselbe gilt für junge Stuten. Sie sollten als Erstgebärende mindestens 3-jährig sein. Bei Robustrassen sollte für die erste Trächtigkeit noch ein weiteres Jahr hinzugerechnet werden.

Voraussetzungen für eine Stute um trächtig zu werden:

Ist die Stute gesund und hat das entsprechende Alter, steht der Belegung nichts mehr Weg. Zur Zeit der Belegung ist es wichtig, dass die Stute in einem guten Futterzustand ist. Ihr Body Condition Score sollte bei ungefähr 6 liegen. In diesem Score Bereich ist sie weder zu dünn noch zu dick, sondern befindet sich in einem optimalen Futterzustand und hat somit die besten Chancen trächtig zu werden. Vor allem zu dicke Stuten haben vermehrt Zyklusstörungen oder leiden unter der sogenannten „Maststerilität“. Zu dicke Stuten leiden im Verlauf der Trächtigkeit unter massiven Fetteinlagerungen, Geburtsschwierigkeiten, einer verminderten Milchleistung während der Laktation und oft auch an Fruchtbarkeitsstörungen. Sollte es trotz optimalen Futterzustandes zu Zyklusstörungen kommen, empfiehlt sich die Fütterung von Mönchspfeffer. Dieser unterstützt auf natürliche Weise den Hormonhaushalt der Stute. Bei einem unregelmäßigen Zyklus der Stute kann Jodmangel eine mögliche Ursache sein.

Um die Fruchtbarkeit der Stute zu unterstützen sind besonders das Provitamin ß-Carotin und das Vitamin A von Bedeutung. Bei einer Zufütterung der beiden Vitamine kann die Fruchtbarkeitsrate erhöht werden. Die Eierstöcke brauchen, gerade im Falle einer eventuellen Trächtigkeit hochwertige essentielle Aminosäuren (v.a. Lysin und Methionin). Die Fütterung von einwandfreiem Futter in hygienisch sauberer Umgebung ist elementar. In Untersuchungen wurde belegt, dass ca. 80% aller Fruchtbarkeitsstörungen, Fruchtresorptionen, Fehlgeburten und Frühgeburten durch eine mangelhafte Haltung und/oder Fütterung verursacht wurden.


Die Stute ist tragend – was nun, wie füttern?

Normalerweise kann die Stute bis zum 7. Trächtigkeitsmonat so behandelt werden, als wäre sie nicht trächtig. Selbstverständlich sind extreme Aktivitäten und großer Stress während der gesamten Trächtigkeit zu vermeiden. Die gesamte Trächtigkeitsdauer liegt zwischen 320 und 360 Tagen. Die Trächtigkeit der Stute wird in die niedertragende (1. – 7. Trächtigkeitsmonat) und hochtragende Phase (8. – 11. Trächtigkeitsmonat) unterteilt.

Zu Beginn der Trächtigkeit ist es unumgänglich die Tagesration der Stute zu errechnen, um diese zu einem späteren Zeitpunkt immer wieder schnell und unkompliziert anpassen zu können.


Nicht nur der Bedarf an Energie und Eiweiß steigt bei tragenden Stuten sprunghaft an.

Ist die Stute nun tragend, orientiert sich die Energieversorgung neben der Deckung des Erhaltungsbedarfs zusätzlich an der Leistung (Arbeit). Ideal für tragende Stuten ist die Haltung auf nicht zu eiweißreichen Weiden mit einem artenreichen Bewuchs. Zusätzliches qualitativ wertvolles Heu und ein hochwertiges Mineralfutter decken den Erhaltungsbedarf der Stute bis zum 7. Trächtigkeitsmonat optimal ab. Die zusätzliche Fütterung von ß-Carotin ist sinnvoll, denn dieses fördert die Bildung von Progesteron (Schwangerschaftsschutzhormon) und hilft das Überleben des Embryos zu sichern.

Aufwendiger wird es im Bereich der Fütterung der Stute in der hochträchtigen Phase. Der Eiweiß-, Kalzium- und Phosphorbedarf steigt proportional stärker als der Energiebedarf an. Ähnlich verhält es sich mit dem Bedarf an allen Vitaminen und Spurenelementen. Besonderes Augenmerk sollte auf die Calcium- und Phosphorversorgung (Vitamin D und Vitamin K spielen hier ebenso eine wichtige Rolle) gelegt werden, da die Mineralien für die Entwicklung des embryonalen Skelettes gebraucht werden. Bei den Spurenelementen sind es Zink, Selen und Kupfer die im Auge behalten werden sollten. Besteht hier ein Defizit kann sich dieses negativ auf die Entwicklung von Knorpel, Sehnen und Bänder des im Mutterlaib heranwachsenden Fohlens auswirken. Der Bedarf an Spurenelementen steigt während der hochträchtigen Phase auf das 1,75 fache des Erhaltungsbedarfes an. Vorsicht ist bei der Fütterung von Jod geboten. Eine drastische Überversorgung der Stute kann zu Kropfbildung und Fehlbildung der Gliedmaßen beim Fohlen führen.

Bei den Vitaminen sind es vor allem die Vitamine A und D die von der hochträchtigen Stute vermehrt gebraucht werden. Gibt es einen Mangel in der Fütterung, kann diese Mangelversorgung im Nachhinein zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und allgemeiner Lebensschwäche führen. Bei Stuten die hauptsächlich auf der Weide (normaler Bewuchs, keine abgefressenen Weiden) gehalten werden und zusätzlich die Möglichkeit der Heu- oder Strohaufnahme haben, kommt es wesentlich seltener zu einem Vitamin A oder D Mangel. In der Endphase der Trächtigkeit ist die Erhöhung der fettlöslichen Vitamine A, D, E, K und dem ß-Carotin ratsam, damit das Kolostrum das Fohlen mit allen wichtigen Vitaminen versorgen kann.

Die erste Milch (Biestmilch) ist im Idealfall ein regelrechter Eiweiß- und Energie Booster. Die Qualität der Muttermilch kann über die Fütterung der Stute wesentlich beeinflusst werden. Daher sollte in der Endphase der Trächtigkeit auf eiweißreiches und energiehaltiges Futter zurückgegriffen werden. In der Endphase der Trächtigkeit können Futtermittel wie z.B. Getreide (Hafer und Gerste), Weizenkleie, Öl, Leinsamen oder Leinkuchen, Mash oder Ähnliches zusätzlich gefüttert werden. Der Energiebedarf der Stute steigt ab dem 8. Trächtigkeitsmonat auf das 1,25 bis 1,4 fache des Erhaltungsbedarfs an.


Heufütterung bei tragenden Stuten – reicht das aus?

Die Fruchtentwicklung nimmt bis zum Ende des 7. Trächtigkeitsmonats nur um 17% der eigentlichen Geburtsmasse zu. Erst in den letzten 2 bis 3 Trächtigkeitsmonaten kommt es zu einer massiven Entwicklung des Embryos in Bezug auf Gewicht und Größe.

Ist die Stute ab dem 8. Trächtigkeitsmonat mit Vitalstoffen unterversorgt oder zu dünn, kann sich die Tragezeit verlängern und es besteht die Gefahr, dass untergewichtige oder lebensschwache Fohlen zur Welt kommen. Ist die Stute hingegen zu dick, ist die Geburt mit hoher Wahrscheinlichkeit anstrengender als bei einer normalgewichtigen Stute und Komplikationen wahrscheinlicher. In beiden Fällen aber hat dieser Mangel Auswirkungen auf die wichtige Muttermilch, die die einzige Quelle für das Neugeborene darstellt. Eine schlechte Milchqualität oder -leistung wirkt sich später auf das Wachstum und die Gelenke des Fohlens aus.

Weidegang und hochwertiges Heu reichen daher bis zum 8. Trächtigkeitsmonat aus, wenn diese Form der Fütterung mit einem hochwertigen Mineralfutter kombiniert wird. Tragende Stuten mit erhöhtem Energiebedarf (Leistungspferde) können darüber hinaus mit Kraftfutter versorgt werden. In der Schlussphase der Trächtigkeit ist es sinnvoll, die Grundversorgung in Abhängigkeit des Heus und der Weide (Analyse) zu optimieren. Es ist nicht zwingend so, dass große Mengen an Kraftfutter gefüttert werden müssen, wenn die Qualität und Vielfalt des Grundfutters stimmt. Es empfiehlt sich aber diesen Standpunkt genauer zu prüfen. Eiweiß- und Energiebedarf steigen extrem an. Kurz vor der Geburt ist es meist ratsam, die Heumengen auf 0,5 bis 0,6 kg pro 100kg Lebendmasse zu reduzieren, um den Bauchraum zu entlasten. Oftmals wird zusätzlich Mash gefüttert, eingeweichte Heucobs kombiniert mit etwas Öl oder Leinsamen sind sicher eine gute Alternative.

Bei der Fütterung hochtragender Stuten unbedingt zu vermeiden sind:

  • gefrorenes oder von Raureif überzogenes Gras
  • gefrorene Möhren
  • schimmelbefallenes Futter (Heu oder Stroh)
  • erhöhter Keimgehalt im melassierten Futter (Vorsicht auch bei Heu- oder Silage)
  • Futter mit Erdverunreinigungen

Mutterschutz - wie reite/bewege ich eine tragende Stute?

In den ersten 30 Tagen nach der Besamung ist die Gefahr einer Fruchtresorption hoch und es macht tatsächlich Sinn, die werdende Mutter in dieser Zeit ein wenig zu schonen. Diese Tage sollten für die Stute so angenehm wie möglich sein. Ohne Stress oder zusätzliche Belastungen. Nach den ersten 30 Tagen können alle erst einmal aufatmen, die erste schwierige Phase ist überstanden.

Ab diesem Zeitpunkt kann die Stute wieder regelmäßig bewegt werden. Ein großzügiger Weidegang stellt hier die beste Bewegungsform dar. Stuten die es gewohnt waren unter dem Sattel zu gehen, können bis zum Ende der Trächtigkeit auch noch geritten werden. Allerdings sollte eine extreme Arbeitsbelastung wie hohes Springen, schwere Dressurlektionen oder anstrengende lange Geländeritte vermieden werden. Auch im letzten Drittel der Trächtigkeit erfreut sich die Stute noch am Weidegang in der Herde, an Spaziergängen oder wenn sie es gewohnt ist, als Handpferd zu gehen. So wird ein Abbau der Kondition und Muskeln verhindert und der Stoffwechsel schläft nicht ein.

Damit sich das Fohlen im Bauch der Mutter körperlich gut entwickeln kann, ist die kontinuierliche Bewegung der Mutter förderlich. Ausreichende Bewegung während der Trächtigkeit verringert das Risiko einer Kolik und stimuliert den Verdauungstrakt. Die Hormonumstellung die während der Trächtigkeit stattfindet lässt den Darm träge werden. Somit bleibt das Futter länger im Verdauungstrakt und ihm wird vermehrt Flüssigkeit entzogen. Im letzten Drittel der Trächtigkeit wird die Gebärmutter schnell größer und der Darm wird eingeengt. Es steigt die Gefahr einer Kolik oder eines Darmverschlusses. Auch hier kommt wieder die Bewegung ins Spiel. Sie trägt dazu bei, dass entstandene Methangase und Pferdekot leichter vom Darm transportiert werden können. Zu guter Letzt sorgt regelmäßige und der Trächtigkeit angepasste Bewegung für ein positives Wohlbefinden der Stute und somit kommt dies auch dem ungeborenen Fohlen zugute.

Bewegung ist nicht nur für die Mutter, sondern auch für das Ungeborene im Mutterlaib wichtig. Das Herz der Stute ist gerade am Ende der Tragezeit extrem beansprucht. Schließlich muss es schon ohne nennenswerte körperliche Anstrengung mehr Blut durch den Körper pumpen. Auch der Sauerstoffbedarf steigt, da die Stute für zwei Luft holen muss. Gut erkennen kann man das an einem größeren Atemvolumen und einer steigenden Atemtiefe je nach Trächtigkeitsmonat. Oftmals leiden Stuten durch einen geschwächten Kreislauf an angelaufenen Beinen. Hier fördert die Bewegung die Zirkulation des Blutes und unterstützt das Ausschwemmen des überschüssigen Gewebewassers.


Neben der richtigen Fütterung – das sollten Sie bei trächtigen Stuten beachten:

Die tragende Stute wird im Verlauf ihrer Trächtigkeit immer behäbiger und nimmt an Gewicht zu. Es ist wichtig sich im Stall, auf dem Auslauf und auch auf der Weide darauf einzustellen. Dies gilt für bauliche Engstellen, scharfkantige Bauteile oder Krippen und andere Gebrauchsgegenstände.

Gerade in der Trächtigkeit fühlen sich die meisten Stuten in einem festen Herdenverband am wohlsten. Vor allem in den letzten Monaten vor der Geburt steigt das Ruhebedürfnis der Stute und sie zieht sich gerne an einen ungestörten Ort zurück.

Im Sommer wie im Winter sollten folgende Punkte bei tragenden Stuten beachtet werden:

  • Ein trockener, sauberer, dick eingestreuter und vor allem geräumiger Stall sollte den Stuten zur Verfügung stehen.
  • Die Ernährung sollte ausgewogen, vielseitig und dem Trächtigkeitsverlauf angepasst sein.
  • Sie sollten zu jeder Jahreszeit mit maximalem Tageslicht, frischer Luft und wechselnden Klimareizen versorgt sein.
  • Wichtig ist zudem eine ausreichende tägliche Bewegung mit optischen und akustischen Umweltreizen.

Eine gründliche Pflege der Stute sollte selbstverständlich sein. Durch tägliches Putzen wird die Verbindung zwischen Mensch und Stute gestärkt und die Stute kann so auf Parasiten, Verletzungen usw. untersucht werden. Zu einer gesundheitlichen Vorsorge gehört auch eine gute Stall- und Weidehygiene und das bedarfsgerechte Entwurmen der Stute in Absprache mit dem Tierarzt.

Gerade im letzten Drittel der Trächtigkeit ist bei der Medikamentengabe, insofern sie nötig ist, ein genaues abwägen mit dem Tierarzt notwendig um die bevorstehende Geburt und das ungeborene Fohlen nicht zu gefährden. Gleiches gilt für die Impfungen. Im besten Fall sollte den Stuten regelmäßig, sechs bis acht Wochen vor der Geburt und nochmals kurz vor dem Geburtstermin eine Wurmkur verabreicht werden. Vorsicht jedoch bei den gängigen Mitteln gegen Magendasseln. Diese dürfen nicht ohne Rücksprache an tragende Stuten verabreicht werden.


Anweiden und Kräuter für tragende Stuten – wie gefährlich kann das werden?

Gerade in der ersten Phase der Trächtigkeit sollte kein abrupter Futterwechsel oder ein zu schnelles Anweiden stattfinden, da dies die Trächtigkeit gefährden kann. Auch sollte es zu keiner Unterversorgung kommen.

Für die meisten Kräuter bestehen keine Bedenken während der Trächtigkeit. Dennoch gibt es einige Kräuter, die bei Nichteinhaltung der empfohlenen Tagesmenge bedenklich sein können. Andere Kräuter hingegen sollten während der Trächtigkeit nur mir Rücksprache des Tierarztes oder Therapeuten verwendet werden.

Heilkraut/Pflanze

Wirkung

zu beachten

Aloe Vera
abführend Überdosierung vermeiden, Öl nicht füttern
Anis stimuliert die Gebärmutter Überdosierung vermeiden, Öl nicht füttern
Basilikum (Blätter) wehenfördernd Überdosierung vermeiden, Öl nicht füttern
Beifuß stimuliert die Gebärmutter Überdosierung vermeiden, Öl nicht füttern (auch nicht während der Laktation)
Beinwell giftige sekundäre Pflanzenstoffe grundsätzlich nicht füttern, nur äußerlich anwenden
Bockshornklee stimuliert die Gebärmutter Überdosierung vermeiden
Chili (Capsicum) magenschleimhautreizend, verändert den Geschmack der Muttermilch Überdosierung vermeiden, nicht während der Laktation füttern
Eisenkraut stimuliert die Gebärmutter Überdosierung vermeiden, erst in den letzten Wochen der Trächtigkeit füttern
Fenchel stimuliert die Gebärmutter Überdosierung vermeiden, Öl nicht füttern
Ginkgo
stark blutverdünnend
Überdosierung vermeiden, in den letzten Wochen der Trächtigkeit nicht füttern
Frauenmantel stark wehenfördernd Überdosierung vermeiden, in den letzten Wochen der Trächtigkeit nicht füttern
Himbeerblätter entspannt den Muttermund Überdosierung vermeiden, in den letzten Wochen der Trächtigkeit nicht füttern
Hirtentäschel stimuliert die Gebärmutter Pflanze grundsätzlich nicht füttern
Kamille stimuliert die Gebärmutter Überdosierung vermeiden, Öl nicht füttern
Knoblauch verändert den Geschmack der Muttermilch Überdosierung vermeiden, Öl auch während der Laktation nicht füttern
Kümmel stimuliert die Gebärmutter Überdosierung vermeiden
Süßholz fördert Kaliummangel und Bluthochdruck Überdosierung vermeiden
Majoran stimuliert die Gebärmutter Überdosierung vermeiden, Öl nicht füttern
Nelkenöl stimuliert die Gebärmutter, stark wehenfördernd grundsätzlich nicht füttern
Oregano stimuliert die Gebärmutter Überdosierung vermeiden, Öl nicht füttern
Passionsblume stimuliert die Gebärmutter Überdosierung vermeiden
Petersilie stimuliert die Gebärmutter, Entwicklungsstörung d. Fötus möglich Überdosierung vermeiden
Pfefferminze stimuliert die Gebärmutter Überdosierung vermeiden, Öl nicht füttern
Salbei stimuliert die Gebärmutter, hormonanregend Überdosierung vermeiden, Öl auch während der Laktation nicht füttern
Scharfgarbe stimuliert die Gebärmutter Fütterung nur gegen Ende der Trächtigkeit (angeraten)
Thymian stimuliert die Gebärmutter Überdosierung vermeiden, Öl nicht füttern
Weidenrinde
leicht blutverdünnend
Überdosierung vermeiden
Yamswurzel stark wehenfördernd nur unter fachkundiger Anleitung füttern
Zimt stimuliert die Gebärmutter Überdosierung vermeiden, Öl nicht füttern

Ob man das richtige Kraut zur richtigen Zeit füttert, hängt stark von der Phase der Trächtigkeit ab. Je nach Phase sind als Beispiel stimulierende Kräuter geeignet oder auch ungeeignet. Um Schäden am Muttertier und am Fohlen zu vermeiden, sollten Sie mit Bedacht und unter Rücksprache die Dosierung und Fütterung planen.

 

Merke:

Eine falsche Dosierung der Kräuter kann dazu führen, dass eine unerwartete und unerwünschte Wirkung der Kräuter eintritt. Die richtige Dosierung von Kräutern sollte individuell auf die Bedürfnisse des Pferdes angepasst werden. In den meisten Fällen ist eine Kräutergabe bei Einhaltung der für das Einzelkraut vorbestimmten Dosiermenge auch bei tragenden Stuten unbedenklich. Öle und Tinkturen sind auf Grund ihrer Wirkung nur nach Rücksprache mit einem erfahrenen Tierarzt anzuwenden.

In der Literatur sind die Erfahrungen der Kräuterfütterung während der Trächtigkeit so gut wie nicht beschrieben, da es hierzu keine wissenschaftlichen Untersuchungen gibt. Erkenntnisse werden daher in den meisten Fällen aus dem Humanbereich herangezogen.


Mineralstoffversorgung der Stute - Zahlen, Daten:

Tägliche Mineralstoffversorgung der Stute in der Trächtigkeit vom 9. bis 11. Monat (nach Bender, 2008)

Pferderasse

LM (kg)

Calcium (g)

Phosphor (g)

Magnesium (g)

Natrium (g)

Kalium (g)

Shetlandpony 200 17 11 4 5 11
Islandpony 400 31 21 8 9 33
Warmblutpferd 600 45 30 13 14 49
Ardenner 800 59 39 17 18 65

Tägliche Spurenelementversorgung der Stute in der Trächtigkeit vom 10. bis 11. Monat (nach Bender, 2008)

Pferderasse

LM (kg)

Eisen (mg)

Kupfer (mg)

Zink (g)

Selen (g)

Jod (g)

Shetlandpony 200 320 36,0 200 0,70 0,80
Islandpony 400 544 61,2 340 1,19 1,36
Warmblutpferd 600 720 81,0 450 1,58 1,80
Ardenner 800 896 100,8 560 1,96 2,24

Tägliche Vitaminversorgung der Stute in der Trächtigkeit vom 10. bis 11. Monat (nach Bender, 2008)

Pferderasse

LM(kg)

Vitamin A (IE)

Vitamin D (IE)

Vitamin E (mg)

Vitamin B1 (mg)

Vitamin B2 (mg)

Shetlandpony 200 30000 3000 200 12,0 10,0
Islandpony 400 60000 6000 400 20,4 17,0
Warmblutpferd 600 90000 9000 600 27,0 22,5
Ardenner 800 120000 120000 800 33,6 28,0

Quellen: Rheinlands Reiter + Pferde; Jessica Kaup; 2-2011; Seite 34 -39 / Grundlagen der Fütterung in der Pferdezucht; Sylvie Eberhardt http://www.sylvie-eberhardt.de/pdf/art11.pdf / Frühjahr - Hochsaison für Hengste und Zuchtstuten: https://www.masterhorse.de/expertentipps/zuchtpferde-und-fohlen/hengste-und-zuchtstuten-richtig-fuettern / Leitfaden für die Zuchtstute- von der Bedeckung bis zur Geburt des Fohlens: https://www.pferde-sachsen-thueringen.de/zucht/zuechterfibel/zuchtjahr/ / Pferd: Fütterung der tragenden und säugenden Stute: http://www.enpevet.de/Lexicon/ShowArticle/41772/F%C3%BCtterung_der_tragenden_und_s%C3%A4ugenden_Stute / Wie füttere ich hoch tragende Stuten?: https://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/tierproduktion/pferdehaltung/fuetterung/stuten-tragend.htm / Haltung und Pflege von Zuchtstuten; Ingolf Bender: http://www.toeltknoten.de/pdf/Zuchtstuten_Bender_0413.pdf / Tiergesundheit aktuell (Ausgabe Pferd); Dr. Heike Engels; 01-2009; S. 2 – 4; http://www.tierarzt-nebe.de/pdf/Pferd%201-2009.pdf / Ein Fohlen von der eigenen Stute; Karin Kattwinkel; Cadmos Verlag; 2015 / Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis – Springer Verlag https://www.babycenter.de/a8846/%C3%BCbersicht-%C3%BCber-h%C3%A4ufige-kr%C3%A4uter-und-pflanzen-die-schwangere-meiden-sollten