Jeder Pferdebesitzer fürchtet die meist gutartigen, nach außen wachsende Hauttumore (Equines Sarkoid = ES).

Sarkoide treten meistens nur an einer Stelle auf. Dennoch werden auch Pferde, Esel, Zebras und Maultiere beobachtet, die an mehreren Stellen gleichzeitig derartige warzen- bis blumenkohlartige Wucherungen aufweisen.


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Sarkoide beim Pferd – kurz & knapp

Sarkoid = Hauttumor (Typ 1 leichte Verlaufsform bis Typ 6 schwere Verlaufsform)

Häufigkeit:

2% bis 8 % der Equidenfamilie

Risikogruppe:

alle Rassen sind betroffen > geschwächtes Immunsystem

Ursachen:

  • Herpesvirus: Bovine Papillomavirus (BPV) (aber: genetische Resistenz möglich)
  • angeschlagenes Immunsystem
  • ernährungsbedingte Mangelerscheinungen
  • mangelhaftes Hygienemanagement

Erscheinungsbild:

  • im Regelfall gutartige Wucherungen
  • Lokation: Innenschenkel-, Genital- und Gesichts- bzw. Ohrenbereich
  • oft Aufbrechen der tumorösen Hautschicht > faulig riechendes Sekret

Diagnose:

> Untersuchung einer Gewebeprobe

Behandlung von Sarkoide beim Pferd:

  1. Resektion/Abbinden
  2. Injektion von z.B. Chemotherapeutikum, Mistel - Flüssigkeitsextrakt
  3. Salben, Phytotherapie, Homöopathie, Medikation, Nosoden
    > SarkoBalm
  4. Hochdosierte Vitalstoff- und Nährstofftherapie
    > Mineral Plus, Billy´s Spurenelemente, GladiatorPLUS, Sarkosaft von ESTELLA
  5. Blutwurzsalbe (hier direkt zum Rezept)

Sarkoide befinden sich meist an haarlosen Stellen am Pferd.Auch wenn alle Wucherungen, unabhängig vom Aussehen, der Farbe und dem Ort, als Equines Sarkoid bezeichnet werden, sind diese pathologisch in unterschiedliche Typen aufgeteilt (Typ 1 leichte Verlaufsform bis Typ 6 schwere Verlaufsform):

  • Typ 1 (okkultes Sarkoid) ist meist haarlos und nur wenig erhoben,
  • warzenähnliche = verruköse ES werden dem Typ 2 zugeordnet,
  • sind sie gestielt aber die Hautoberfläche selbst intakt zählen diese zum Typ 3 = nodulär,
  • mit ulzerierter Oberfläche und nässendem Sekret werden sie dem Typ 4 (fibroplastisches Sarkoid) zugeordnet.
  • Mischformen werden dem Typ 5 zugeordnet und das sogenannte
  • malevolente Sarkoid (Typ 6) ist sehr aggressiv und bildet meist zusätzliche Knoten entlang der Lymphbahnen des Pferdes.

Im Regelfall handelt es sich dabei um gutartige Wucherungen, die dennoch sehr störend sein können. Zum einen handelt es sich häufig um ein meist sehr aggressives und schnell wachsendes Sarkoid, das in der Regel an Stellen ausbricht, an denen wenig bis kein Fell wächst. Dies sind insbesondere der Innenschenkel-, Genital- und Gesichts- bzw. Ohrenbereich. Immer wieder wachsen sie auch im Bereich des Sattelgurtes. Zum anderen führt das schnelle Wachstum dieser Hauttumore dazu, dass immer wieder die äußere tumoröse Hautschicht aufbricht und ein meist faulig riechendes Sekret austritt, wenn zu spät oder wenig erfolgreich therapiert wurde. Gerade im Sommer zieht der Geruch Fliegen an, welche ihre Eier in den aufgeplatzten Stellen ablegen. Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass dort auch Maden vorgefunden werden.


Welche Pferde sind besonders davon betroffen?

Im Netz werden dazu verschiedenste Aussagen getroffen. Die meisten Studien zu diesem Thema weisen darauf hin, dass keine besonders gefährdeten Rassen benannt werden können. Ebenso wird die häufige Aussage, dass insbesondere „ältere Pferde“ davon betroffen sind, relativiert. Je nach Quelle spricht man von 2% bis 8% der Equidenfamilie. Nicht verwechseln darf man die Sarkoide mit den tumorösen Melanozyten, den sogenannten Schimmelmelanomen, welche besonders häufig bei Schimmeln beobachtet werden. Im Gegensatz zu den Sarkoiden wachsen diese tendenziell langsam und kommen ungeachtet ihres Namens auch bei andersfarbigen Pferden vor.


Was sind die Auslöser?

Grundsätzlich ist der Virus mit dem Namen Bovine Papillomavirus (BPV) der hauptverantwortliche Auslöser für diese Erkrankung. Ein Herpesvirus, wovon bereits zwei unterschiedliche Typen nachgewiesen wurden. Eintrittspforte für das Virus sind mit großer Wahrscheinlichkeit kleine Verletzungen in der Haut bzw. Schleimhaut. Übertragen werden sie vermutlich von den Equiden selbst.

Man konnte beobachten, dass es bei vielen Pferden eine genetisch veranlagte Resistenz gegenüber diesem Virus gibt. Diese Veranlagung hat zur Folge, dass eine Ansteckung durch das für Sarkoid verantwortliche Virus Bovine Papillomavirus (BPV) so gut wie unmöglich ist. Neben dieser genetischen Veranlagung werden noch weitere Faktoren in verschiedenen Untersuchungen dargestellt. Nachdem diese aber nicht rassenübergreifend reproduzierbar waren, muss in diesem Punkt weiter geforscht werden.

Der derzeitige Kenntnisstand zeigt, dass grundsätzlich alle Pferde Sarkoide entwickeln können.


Wie ansteckend sind Sarkoide?

Diese Frage wird in den von mir recherchierten Artikeln und Studien sehr unterschiedlich beantwortet. Obwohl man den Infektionsweg des Virus zu kennen scheint und davon ausgeht, dass dieser von Pferd zu Pferd übertragen wird, führt dieser Virus innerhalb einer Herde ja nicht zum Ausbruch einer Epidemie ähnlichen Seuche. Noch kennt man den genauen Infektionsverlauf nicht. Weitestgehend ist man sich einig darüber, dass ein angeschlagenes Immunsystem, ernährungsbedingte Mangelerscheinungen oder mangelhaftes Hygienemanagement die Bildung dieses Hauttumors fördern. Auch wenn die meisten Studien sich sicher sind, dass dieser Virus über kleinere Hautöffnungen, wie z.B. Wunden, in das Pferd eindringt, der wissenschaftliche Beweis hierzu ist allerdings nicht gegeben.


Die ersten Schritte, wenn der Verdacht besteht:

Sarkoide sehen nicht alle gleich aus, sondern werden je nach Wachsform bzw. -verhalten in unterschiedliche Typen unterteilt. Um die richtige bzw. notwendige Behandlungsart auswählen zu können, sollte eine Gewebeprobe genommen und untersucht werden. Dringend sollte ausgeschlossen werden, dass auf Grund von Unkenntnis an einem bösartigen ES „herumgedoktert“ wird. Diese neigen zur Streuung, multiple Tumore entstehen und eine erfolgreiche Heilung wird somit fast unmöglich.


Behandlung eines ES

Leider muss man feststellen, dass es derzeit keine Behandlungsmethode gibt, die mit absoluter Sicherheit von sich behaupten könnte, dass sie zu 100% erfolgreich ist. Sowohl die Schul- als auch Alternativmedizin haben immer wieder Teilerfolge erzielt. Studien und Beobachtungen zeigen jedoch, dass Pferde ganz unterschiedlich auf die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten reagieren.

  1. Resektion/Abbinden
    Weit verbreitet ist die chirurgische Resektion bzw. das Abbinden des an einem fingerartigen Stunk hängenden Tumors. Sofern es dem Tierarzt bei der Resektion gelingt auch umliegende verstreutet Tumorzellen zu entfernen, sind die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung sehr groß. Mit Sicherheit kann man dies jedoch erst nach ca. 6 Monaten feststellen. Bleibt das umliegende Hautareal bis dahin „ruhig“, war der Eingriff erfolgreich. Das Abbinden ist eine aus früheren Jahren überlieferte Methode, mit welcher viele Pferdebesitzer bis jetzt Erfolge verbuchen konnten. Hierzu sollte man wissen, dass davon gesprochen wird, dass Veterinärbehörden Anzeige gegen Therapeuten und Pferdebesitzer erstatten, wenn diese Sarkoide abbinden. Ganz unabhängig davon, ob die Behandlung erfolgreich war bzw. ist.
  2. Injektion
    Mit dieser Therapieform, bei der ein Chemotherapeutikum oder pflanzliches Mittel in das Sarkoid injiziert wird, befassen sich etliche Studien. Die Ergebnisse scheinen sehr vielversprechend zu sein. Sprechen Sie daher mit Ihrem Tierarzt oder Therapeuten über die möglichen Behandlungsformen. Häufig wird ein Pferd nach der Resektion des Tumors noch einige Monate mittels regelmäßiger Injektion nachbehandelt.
  3. Salben, Nosoden usw. (Tierheilpraktiker)
    Das regelmäßige Auftragen diverser Salben oder die Anwendung spezieller Nosodentherapien haben in vielen von mir begleiteten Fällen gute Ergebnisse erzielt. Dennoch ist die Erfolgsquote sehr stark davon abhängig, wie groß das Sarkoid bereits war. Heilkräuter, welche in Verbindung mit einem ES als z.B. Tinktur oder Salbe angewendet werden können wären:
  • Thuja
  • Blutwurz
  • Mistelkraut
  • Sonnenkraut
  • Kermesbeere / Krebswurz
  • Gelbwurz
  • Propolis

Es gibt viele Behandlungsmethoden für ein Sarkoid beim Pferd.

Alternativ oder konventionell?

Eine von mir durchgeführte Umfrage an fast 100 betroffenen Pferdebesitzern hat ergeben, dass über 70 % der Pferde heilkundlich behandelt wurden. Nicht immer war diese Behandlung erfolgreich. Pferdebesitzer, deren Pferde sich einer konventionellen Therapie (Tierarzt) unterzogen haben, waren mit dem Behandlungsverlauf sehr zufrieden. In dieser Gruppe gab es keine Rückschläge. (Nachdem diese Umfrage keinen repräsentativen Charakter hatte – sollte dies nur als Information bewertet werden). Ich persönlich tendiere dazu, zunächst den heilkundlichen bzw. alternativen Behandlungsansatz zu gehen, da dieser i.d.R. ganzheitlich ansetzt und erfolgreich sein dürfte, wenn rechtzeitig damit begonnen wird.


Welche Rolle spielen Vitalstoffe und Spurenelemente bei einem Equinen Sarkoid?

Aus meiner Erfahrung heraus eine sehr große Rolle, gleichwohl das Augenmerk nicht nur auf die Fütterung, sondern auf die gesamte Haltung des Pferdes gelegt werden sollte.

Stress, Krankheit, Kohlenhydrate und Toxine aus dem Futter nehmen Einfluss auf einen gesunden Stoffwechsel und ein funktionierendes Immunsystem.

In vielen Fällen führte eine Abstellung dieser negativen Faktoren in Kombination mit einer hochdosierten Vitalstoff- und Nährstofftherapie zu beachtlichen Ergebnissen.

Überprüfen Sie den Futterplan Ihres Pferdes (gerne sind wir Ihnen dabei behilflich) und kombinieren Sie unser Mineral Plus mit Billy´s Spurenelementen für 8 bis 12 Wochen. Die zusätzliche Verabreichung von GladiatorPlus reicht häufig aus, um bereits vorhandene Sarkoide regelrecht auszutrocknen. Der Sarkosaft von ESTELLA unterstützt den ganzheitlichen Ansatz der Therapie von Pferden mit Sarkoiden, im Vordergrund stehen hier die phytotherapeutischen Eigenschaften der Kräuterauszüge aus der kanadischen Blutwurz und der Mistel. Grundsätzlich gilt jedoch: Pferde sind Individuen und es bedarf daher individueller Behandlungs- bzw. Fütterungskonzepte, wenn man ein positives Ergebnis erzielen will.

Wir sehen uns jeden Einzelfall gerne genau an (Anamnese) und entscheiden dann sehr individuell. Unsere Erfahrung hat uns dennoch gelehrt: Ein nachhaltiges Behandlungsergebnis, unabhängig von der Art der Behandlung, kann im Regelfall nur erzielt werden, wenn parallel eine Optimierung der Vitalstoffversorgung stattfindet.

In vielen Fällen wird die äußerliche Behandlung mit einer Blutwurzsalbe gelobt. Daher für die „Kräuter-Fans“ folgend eine Anleitung:

Rezept für eine Blutwurzsalbe

Zutaten:

  • 50 g Blutwurz (kanadische Blutwurz, Sanguinaria canadensis L.)
  • 50 g Ingwer
  • 250 g Zinkchlorid
  • 15 ml DMSO oder flüssiges MSM
  • 15 ml Glycerin
  • 500 ml destilliertes Wasser

Zubereitung:

  1. 500 ml destilliertes Wasser auf ca. 90 °C erhitzen und 250 g Zinkchlorid langsam einrühren, bis alles aufgelöst ist.
  2. Anschließend das Wasser auf ca. 60°C runterkühlen lassen, das Blutwurz- und Ingwerpulver hinzugeben und für 15 Minuten bei 60°C unterrühren und ziehen lassen.
  3. Wenn die Konsistenz stimmt, wird noch das Glycerin + DMSO hinzugegeben.
  4. Die homogene Masse 24 Stunden in einem Gefäß (ACHTUNG: nicht aus Metall) ruhen lassen und anschließend in kleine Salbentöpfchen abfüllen.

ACHTUNG: Die Masse darf nicht anbrennen.
Wird die Masse zu fest, kann etwas Wasser nachgegossen werden.

Anwendung:

Mit Einweghandschuhen regelmäßig auf das Sarkoid auftragen.
Die Salbe kühl und dunkel lagern. Innerhalb von 2 bis 3 Monaten aufbrauchen.
Für eine längere Haltbarkeit können ca. 50 bis 70 Tropfen flüssiges Vitamin E vor dem Auskühlen in die Masse gegeben werden. Damit wird eine Haltbarkeit von 6 bis 12 Monaten erreicht.

Hinweis: diese Rezeptur mischt jeder eigenverantwortlich. Wir übernehmen keine Verantwortung.