Der Löwenzahn – eine Futterpflanze für Pferde, die weitaus mehr kann!

Der Löwenzahn zählt zu den ältesten Heilpflanzen und ist in ganz Europa verbreitet. Gern genutzt wird er zur Anregung des Stoffwechsels und zur Regulierung der Verdauung. Er blüht zwischen Mai und Oktober. Findet er als Heilpflanze Verwendung, ist das Frühjahr der perfekte Zeitpunkt der Ernte. Genutzt werden die Blätter, Blüten und Wurzeln.

Löwenzahn auf der Pferdeweide – ein Marker für Problemweiden?

Der Löwenzahn wächst an fast jedem Standort. Egal ob Wiese, Weide, Felder, Gräben oder Wegränder, die gelben Blüten tauchen im Frühling unsere Wiesen in ein leuchtendes Gelb. Besonders gern mag der Löwenzahn den stickstoffhaltigen Boden. Befindet sich im Boden ein hoher Stickstoffgehalt, kommt der Löwenzahn damit hervorragend klar. Was auch erklärt, warum er gerade auf Weiden bzw. Wiesen, die viel gedüngt werden, ohne Probleme wächst. Weniger anzutreffen ist er auf sandigen und nährstoffarmen Weiden. Er kann sich seiner Umgebung sehr gut anpassen, indem er sich der Schnitthöhe bei beweideten oder gemähten Flächen angleicht. Durch seine relativ dicke Pflanzenwurzel und seine rosettenartig angeordneten Blätter, hat er die Möglichkeit, andere Pflanzen in seiner unmittelbaren Umgebung zu verdrängen. Dabei helfen ihm seine Blätter, die sich dicht über den Boden legen.

Der Löwenzahn beinhaltet Vitamine, Ascorbinsäuren, Zink, Kupfer, Mangan, Kalium, Eisen und vieles mehr.

Der Nachteil eines massiven Anstiegs des Löwenzahns auf bewirtschafteten Flächen (Weiden und Wiesen) ist die Verdrängung anderer Pflanzen, so dass die Artenvielfalt immer mehr verloren geht. Eine üppige Löwenzahnwiese ist daher auch ein Marker für eine sehr artenarme und häufig auch stark überdüngte Pferdeweide.


Inhaltsstoffe die den Löwenzahn auch für Pferde als Futterpflanze interessant machen:

  • Vitamin A (höher als der Anteil in Karotten)
  • Vitamin B
  • Vitamin C
  • Ascorbinsäure
  • Nicotinsäure
  • Retinol
  • Cholin
  • Inulin (zwischen 2% im Frühling und 40% im Herbst)
  • Kupfer
  • Zink
  • Kalium
  • Eisen
  • Mangan
  • Bitterstoffe (tragen zur Entgiftung bei Nieren/ Galle bei)
  • Flavonoide
  • Triterpene (ätherische Öle)
  • Schleimstoffe
  • Harze

Folgendes gibt es bei der Fütterung von Löwenzahn an Pferde zu beachten:

Bei der Fütterung von Löwenzahn kann es zu einem erhöhten Trinkwasserbedarf kommen, da der Löwenzahn unter anderem entwässernd wirkt! Trinkwasserversorgung sichern!

Vorsicht bei Rehepferden: Löwenzahn hat insbesondere im Herbst einen hohen Anteil an Inulin (Fruktan)! Auf Weiden mit massivem Löwenzahnanteil kippt daher die positive Eigenschaft des Löwenzahns und kann zu Verschiebungen in der Darmflora führen. Gerade auf solchen Pferdeweiden sollte während der Anweidephase besonders umsichtig umgegangen werden.


Mit Löwenzahn den Entgiftungsstoffwechsel der Pferde unterstützen

Der Löwenzahn hat viele positive Eigenschaften und wirkt sich vielschichtig auf den Organismus des Pferdes aus. Nachfolgende Wirkungen werden dem Löwenzahn zugesprochen

  • stärkt das Immunsystem
  • harntreibend und entschlackend
  • blutreinigend
  • allgemeine Entschlackung sowie Leber– und Nierenreinigung
  • Bitterstoffe regen die Sekretion der Magen-Darm-Säfte an
  • aufhellende psychische Wirkung
  • allgemeine Anregung des Stoffwechsels bei älteren Pferden
  • entwässernd
  • appetitanregend
  • leicht krampflösend

Daraus resultierend kann der Löwenzahn unterstützend eingesetzt werden bei:

  • einem schwachen Immunsystem

    Der Löwenzahn mit seinen vielen Inhaltsstoffen kann bei einem schwachen Immunsystem, Leberfunktionsstörungen, Mauke, zur Unterstützung des Fellwechsels und bei weiteren Beschwerden bei Pferden eingesetzt werden.

  • zum Anregen des Stoffwechsels
  • Leberfunktionsstörungen
  • Leberintoxikation
  • der Stimulierung der Leber
  • zur Verbesserung des Leberstoffwechsels
  • Verdauungsproblemen
  • Gasansammlungen im Bauchraum und Blähungen
  • mangelnde Sekretion der Verdauungsdrüsen
  • zur Unterstützung des Fellwechsels
  • Haarausfall
  • Ekzem / Dermatitis / Mauke
  • angelaufenen Beinen
  • Arthrose und steifen Gelenken
  • Warzen

Die Fütterungsempfehlung liegt bei einem Großpferd zwischen 20g – 40g am Tag. Bei Ponys ist die Dosierung zu halbieren.

Hier einige Anwendungsbeispiele/Mischungen

Tee zur Entschlackung:

Getrocknete Pflanzenteile mit kochendem Wasser aufgießen und ziehen lassen. Der Löwenzahntee wirkt entschlackend, reinigt und aktiviert Leber und Nieren.

Kräutermischungen (mit Löwenzahn) für Pferde selber herstellen

Kaufen Sie die unten angegebene Menge in der Apotheke oder einem gut sortierten Kräuterladen. Füllen Sie die Einzelkräuter in eine große Papiertüte und mischen diese vorsichtig durch leichtes Drehen der verschlossenen Papiertüte ordentlich durch. Bewahren Sie diese Kräuter an einem trockenen, kühlen und vor Sonneneinstrahlung geschützten Platz auf. (bitte nicht in Plastiktüten aufbewahren, da die darin befindlichen gesundheitsbedenklichen Stoffe auf die Kräuter übergehen).

Kräuterkur für alte Pferde

Indikationen: Altersbedingte Organschwächen und Leiden

Kräuter (Mischung)

Berechnet für ein Pferd mit 600 kg LM. Tägliche Gabe von 60g. Dauer der Kur ca. 6-8 Wochen.

Weißdorn    105g
Brennnessel    315g
Löwenzahn    280g
Knoblauch    210g
Bockshornklee    350g
Schafgarbe    175g
Wegwarte    210g

 

Kräuterkur für Pferde mit Arthrose

Begleitend bei Arthrose, am besten in Kombination mit Fertigpräparaten.

Indikationen: Arthrose, Arthritis, Spat

Kräuter (Mischung)

Berechnet für ein Pferd mit 600 kg LM. Tägliche Gabe von 60g. Dauer der Kur ca. 6 Wochen.

Brennnessel    495g
Knoblauch    330g
Löwenzahn    440g
Quecke    330g
Birke    550g
Wegwarte    330g

*als Fertigprodukte Ingwerpulver, Weihrauch, Teufelskralle

Kräuterkur für Pferde mit schlechtem Immunsystem

Unterstützt das Immunsystem

Indikationen: Pferde mit geschwächtem Immunsystem, schlecht heilende Wunden und Verletzungen, Entzündungen aller Art

Kräuter (Mischung)

Berechnet für Pferd mit 600 kg LM. Tägliche Gabe von 60g. Dauer der Kur ca. 4 Wochen.

Birke    350g
Hagebutte    280g
Kapuzinerkresse    105g
Knoblauch    210g
Löwenzahn    280g
Meerrettich    200g
Salbei    350g

 

Kräuter zur Unterstützung der Leber des Pferdes

zur allgemeinen Unterstützung der Leberfunktion

Indikationen: Leber bedingte Verdauungs- oder Hautprobleme, nach längerer Medikamentengabe, begleitend bei Lebererkrankungen

Kräuter (Mischung)

Berechnet für ein Pferd mit 600 kg LM.  Tägliche Gabe von 60g. Dauer der Kur 4 Wochen.

Mariendistel    640g
Artischocke    220g
Löwenzahn    370g
Wegwarte    270g
Schafgarbe    250g

 

Dosiermenge in Abhängigkeit des Pferdegewichtes

100 kg = 15 Gramm/Tag

200 kg = 25 Gramm/Tag

300 kg = 35 Gramm/Tag

400 kg = 45 Gramm/Tag

500 kg = 50 Gramm/Tag

600 kg = 60 Gramm/Tag

700 kg = 70 Gramm/Tag

800 kg = 75 Gramm/Tag

900 kg = 80 Gramm/Tag


Quellen: http://pferdefutter-pferdehanf.de/natuerliche-entgiftungskur-fuer-pferde-loewenzahn/, https://www.tash-horseexperience.click/wordpress/2015/11/heilkraeuter-fuer-pferde-der-loewenzahn/; https://www.reitarena.com/de/blog/blog-post/2015/04/25/brennnessel-und-loewenzahn-fuer-pferde.html, https://www.wr.de/region/westfalen/warum-die-loewenzahn-pracht-nichts-gutes-verheisst-id6709586.html, Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis; S.76-77; J. Reichling, Auflage 2; Springer Verlag, Praktische Naturheilkunde für Pferde; Julia Sauer; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH &Co.KG; Stuttgart, Nutzpflanzenkunde; Reinhard Lieberei/ Christoph Reisdorf; S.256; 7. Auflage 2007 Georg Thieme Verlag KG, Lehrbuch Phytotherapie; Volker Fintelmann/ Rudolf Fritz Weiss/ Kenny Kuchta; 13. überarbeitete Auflage 2017 Karl F. Haug Verlag in Georg Thieme Verlag KG, Gesunde Pferde durch Heilkräuter; Kaja Kreiselmeier; 2008 Müller Rischlikon Verlag