Die Wirkung der Kamille

Die Kamille wuchs anfangs in Süd- und Osteuropa, bevor sie sich in ganz Europa, Asien, Nord- und Südamerika ausgebreitet hat. Was ihren Standort angeht ist, die Kamille eher anspruchslos und wächst auf Getreidefeldern, Weinbergen, Brachland und Schutthalden. Durch ihr Aussehen wurde sie im alten Ägypten als heilige Pflanze dem Sonnengott gewidmet.

Wenn die Kamille therapeutisch eingesetzt werden soll, ist es wichtig, auf ihre Herkunft zu achten. Es sollten nur Blüten eingesetzt werden, die nicht mit einem chemischen Dünger oder Unkrautbekämpfungsmittel behandelt wurden.

Die Inhaltsstoffe sind sehr ausgeglichen, weswegen die Kamille auf vielen Ebenen wirken kann. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind:

  • Ein ätherisches Öl, welches frisch gewonnen von tiefblauer Farbe ist (Chamozulen).
  • Harz
  • Bitterstoffe
  • Wachs
  • Fett
  • Phosphorsäure Salze
  • organische Säuren (Kaffeesäure, Vanillinsäure, Anissäure)
  • Schleimstoffe
  • Cumarin

Anwendbar ist die Kamille innerlich wie äußerlich

Für folgende Anwendungsgebiete eignet sich die Kamille besonders gut:

  • bakterielle Haut- und Schleimhauterkrankungen
  • bei Unruhe, Anspannung, Stress
  • Inhalationsmittel bei Erkrankungen der Luftwege
  • Magen-Darmtrakt Beschwerden sowie Blähungen, Koliken und Entzündungen
  • Geschwüre (Magen und Darm)
  • Entzündungen im Mund-/ Rachenraum und der oberen Luftwege
  • Hautprobleme (Ekzeme etc.) und Hautverletzungen
  • Euter- und Scheidenentzündungen

Die vielseitige Wirkung der Kamille

Die Wirkung der Kamille ist sehr vielfältig und sie eignet sich auch in Kombination mit anderen Kräutern und Pflanzen. Folgende Wirkungen der Kamille sind bekannt:

  • beruhigende und entspannende Wirkung auf Magen, Darm und Nerven
  • entzündungshemmend und antibakteriell
  • krampflösend
  • blähungstreibend und verdauungsfördernd
  • natürliche Stärkung der Funktion von Magen und Darm
  • Stärkung und Vitalisierung der Atemwege
  • gefäßerweiternd
  • antiseptisch
  • blutstillend
  • wundheilungsfördernd
  • immunstimulierend
  • analgetisch (schmerzlindernd)
  • anregend für den Hautstoffwechsel

In einer Kräuterkombination eignet sich die Kamille besonders gut. Sie kann in Mischungen eingesetzt werden, die viele Gerbstoffe enthalten, um den Magen zu beruhigen. Zudem wird sie häufig Kräutermischungen beigefügt, die gegen kolikartige Bauchkrämpfe und Blähungen helfen.

Hier einige Beispiele für den Einsatz der Kamille in verschiedenen Kräutermischungen:

  • Kamille, Pfefferminze und Kümmel (Bauchkrämpfe und Blähungen)
  • Kamille, Süßholz, Melisse und Pfefferminze (Magen)
  • Kamille und Salbei (Hals)
  • Kamille, Hopfen und Baldrian (Nerven)
  • Kamille und Johanniskraut (Haut äußerlich)

Gerade bei Haut- und Schleimhautentzündungen kann man von der entzündungshemmenden Wirkung Gebrauch machen, indem Kamillentee direkt auf die betroffenen Stellen getupft wird. Die Schleimhäute am Auge sollten nicht mit Kamille behandelt werden, da sie das Auge austrocknen kann, was im schlimmsten Fall zur Erblindung des Pferdes führen kann. Im Normalfall ist Kamille gut verträglich, jedoch Vorsicht bei tragenden Stuten, hier sollte sie wegen ihrer entkrampfenden Wirkung nicht angewendet werden. Ein Pferd kann bis zu 50g Kamillenblüten am Tag frisch oder getrocknet zu Fressen bekommen. Für die äußerliche Anwendung sollten 50g Blüten auf 0,5l angewendet werden. Vor der Nutzung sind die Blüten zu entfernen, damit Blütenreste nicht in Wunden oder Schleimhaut wandern können.

So verlockend es auch ist Kamillenextrakte oder ähnliches selbst herzustellen, so ist Vorsicht geboten, denn schnell werden selbsthergestellten Produkte mit Keimen verunreinigt.


Quellen: https://www.krauterie.de/kamille-matricaria-recutita.html; http://www.andalusische-pferde-pre.de/index.php/heilkraeuter-fuer-pferde/64-die-kamille.html; https://www.deganius.de/kraeuter-fuer-pferde-einzelkraeuter/kamillenblueten-d_f19.html; https://pferde.world/pferde/kamille-matricaria-chamomilla/