Die Aminosäure Valin ist für den Muskelaufbau des Pferdes essentiellValin gehört mit den beiden Aminosäuren Leucin und Isoleucin zu der Gruppe Aminosäuren, die auch als BCAAs (Brainched Chain Amino Acides) bezeichnet werden. Die BCAAs sind die Grundbausteine der Muskulatur. Als essentielle Aminosäure muss das Valin von den Pferden über die Nahrung aufgenommen werden und kann nicht vom Körper selbst produziert werden. Das Wort Valin ist vom lateinischen Wort validus abgeleitet und heißt übersetzt kräftig und gesund.

Besondere Bedeutung hat das Valin für den Aufbau und den Schutz der Muskulatur und für das Wachstum. Besonders in der Muskulatur ist der Anteil an Valin sehr hoch. In der Entwicklung des Körpers ist Valin insbesondere für das Längenwachstum wichtig. Es regt die Insulinausschüttung an, was sich wiederum positiv auf die Regulierung des Blutzuckerspiegels auswirkt. Nebenbei wird dadurch auch die Aufnahme aller Aminosäuren in die Muskulatur und die Leber angekurbelt. Allgemein wird davon ausgegangen das sich Valin bei der Aminosäureverwertung in den Muskeln, der Leber und der Knochen positiv auswirkt. Im Zentralnervensystem ist Valin ein wichtiger Botenstoff und hilft Informationen und Reize von einer Nervenzelle zur anderen zu tragen. Positiv wirkt sich das Valin auch auf Wunden aus. Diese heilen schneller ab und in kritischen Phasen ist der Körper gegenüber Infektionen widerstandsfähiger. Die Ausschüttung des Wachstumshormons Somatropin wird durch Valin unterstützt und das Somotropin wiederum fördert den Fettabbau. Sind alle Kohlenhydratreserven und Fettspeicher leer, wie z. B. bei langen Hungerphasen oder anhaltender körperlicher Anstrengung, kann die Aminosäure Valin energiereiche Glukose herstellen. Somit schützt es das Muskelgewebe vor einem Proteinabbau, insbesondere bei körperlichen Stressreaktionen, nach einer Operation oder einer Verletzung.


Mangel an Valin beim Pferd

Bei einer Mangelversorgung kommt es beim Pferd zu Wachstumsstörungen, zu einem verstärkten Abbau der Muskulatur und einer Störung der Bewegungsabläufe. Im Regelfall haben Pferde eine recht gute Valin-Versorgungslage und Mängel treten daher sehr selten auf. Störungen im Verdauungsstoffwechsel, Stress, Krankheit, Verletzungen und Stoffwechselstörungen können den Bedarf an Valin beim Pferd erhöhen. Insbesondere sind bei einem Valinmangel folgende Auswirkungen zu beobachten:

  • Sinkende Leistungsfähigkeit: schnelles Ermüden und sinkende Leistungsfähigkeit
  • Erhöhte Krankheitsanfälligkeit: sinkende körperliche Abwehrkräfte, häufige Infektionen und schlecht heilende Wunden
  • Muskelabbau: der Schutz des Muskelgewebes geht verloren und die Muskelmasse kann nur erschwert aufgebaut werden oder die Muskulatur nimmt trotz regelmäßigem Training ab.
  • Koordinations- und Bewegungsstörungen: es kommt zu Störungen in der Reizübertragung zwischen den Nerven und folglich zu Problemen bei der Koordination und in der Bewegung
  • Wachstumsstörungen: gerade das Längenwachstum wird verzögert oder kann im schlimmsten Fall auch nachhaltig gestört werden

In einigen Kräutern ist ein hoher Anteil an Valin enthalten. Besonders Spirulina und Chlorella sind als Valinquellen gut geeignet. Weitere natürliche Quellen sind z.B. Hafer, Weizen, Petersilie, Basilikum oder auch Flohsamen (z.B. Billy´s Flohsamenschalen).


Quellen: http://symptomat.de/Valin, http://www.naturheilzentrum-nuernberg.de/lexikon/v/valin.html, http://www.vitalstoff-lexikon.de/Aminosaeuren/Valin/, https://www.lykon.de/magazin/gesundheit/biomarker/valin