Die Teufelskralle hat schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften. Pferde mit Arthrose erhalten ca. 25 Gramm täglich.

Für Besitzer/innen mit an Arthrose oder Hufrolle erkrankten Pferden ist die knollige Speicherwurzel der Afrikanischen Teufelskralle nicht mehr wegzudenken. Der Wunsch nach einer schmerz- und entzündungslindernden natürlichen Alternative ist ungebremst hoch. Daher haben sich neben der Weidenrinde und Yucca insbesondere die aus Afrika stammende und unter dem botanischen Namen bekannte „Harpagophytum procumbens“ fest etabliert. Den Namen verdankt die überwiegend in der Savanne Namibias und Südafrikas vorkommende Heilpflanze ihren verholzten, spitzen und krallenartigen Früchten, die sich mit ihren Widerhaken fest in das Fell der Tiere verankern und so weitergetragen werden. Die in Europa heimische Teufelskralle (siehe Bild rechts) zählt zu dem Stamm der Glockenblumengewächse und eignet sich im Gegensatz zur afrikanischen nicht für medizinische Zwecke.

Auch wenn heute die Teufelskralle auf Plantagen nachgezüchtet wird, hat die wildwachsende Teufelskralle den höchsten pflanzlichen Wirkstoffanteil. Für viele Einheimische ist das Sammeln der Teufelskralle daher eine wichtige Einkommensquelle. Leider geht diese Ernte zu Lasten der empfindlichen und kargen Grasnarbe und am Ende bleiben große Krater übrig. Daher sollte beim Einkauf wildwachsender Teufelskralle darauf geachtet werden, dass diese nachhaltig und ohne besondere Bodenzerstörung geerntet wurde. Für Pferde kann aber auch die in Plantagen gezogene Teufelskralle verwendet werden. Hier wird die tägliche Dosiermenge entsprechend dem Wirkstoffgehalt angepasst. Ein Grund dafür, warum die Angaben der täglichen Dosiermengen auf verschiedenen Ergänzungsfuttern schwanken.


Die für Pferde nutzbaren Wirkstoffe sitzen tief in der Wurzel der Teufelskralle

Tief unter der Erde befinden sich die wirkstoffreichen Triebe der Teufelskralle, deren Wurzelausläufer sich bis zu 2 Metern Länge ausbreiten können. Die nahrhaften Wurzeltriebe enthalten sekundäre Pflanzenstoffe wie Phenylglykoside und sogenannte Iridoide (insbes. Harpagosid, Procumbid und freie Zimtsäure). Iridoide sind Bitterstoffe. Sie regen den Appetit an und steigern die Speichel- und Magensekretion. Diese wissenschaftlich anerkannte Wirkung führt zu einer Erhöhung der Darmperistaltik, Verdauungsenzyme werden angeregt und die verdauungsfördernden Mechanismen sorgen für eine pH-Wert Absenkung im Magen. Ebenso wird dem Harpagosid eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaft zugeschrieben. Eine Regeneration von angegriffenem, ermüdetem oder verschlissenem kollagenen Bindegewebe (Knorpel, Bänder und Sehnen) konnte wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Einzig dazu konnte in einer Studie mit einem Teufelskrallenextrakt nach einer mind. 6-monatigen Anwendung eine knorpelprotektive Eigenschaft nachgewiesen werden.


Teufelskralle bei Arthrose, Spat und Hufrolle ohne Nebenwirkungen?

Die schmerzstillende Eigenschaft der Teufelskralle bei Arthrose, sowohl bei Pferden als auch bei Menschen, ist als gesichert anzusehen. Auch wenn hier nicht alle Studien zu einem gleichen Ergebnis kommen und bei Pferden keine aussagekräftige Studie recherchiert werden konnte, sprechen die vielen positiven Erfahrungsberichte von Pferdebesitzer dafür. Entscheidend für die Wirkung ist der in der Teufelskralle enthaltene Anteil an Harpagosid. Aus unserer Erfahrung heraus reagieren 60 bis 70 % der Pferde mit Arthrose bei entsprechend hoher Tagesdosis nach einiger Zeit mit einem deutlich besseren Gangbild. Ähnlich positive Rückmeldungen erreichen uns zudem von Pferdebesitzern, deren Pferde unter einer ausgeprägten Hufrollenproblematik leiden.

Trotz positiver Rückmeldungen sollte die Teufelskralle nicht alleine über einen längeren Zeitraum bei Pferden mit schmerzhafter Arthrose angewendet werden. Dringend empfehlen wir hier zusätzliche ernährungsphysiologische Maßnahmen zu ergreifen, die neben der Schmerzlinderung eine Stabilisierung des kollagenen Bindegewebes unterstützen (MobiCare, ArthriAid usw.). Die zunächst für den Verdauungstrakt und Magen förderlichen Eigenschaften kippen bei der Langzeitanwendung und verursachen wie herkömmliche Schmerzmittel Magenschleimhautreizungen oder Verdauungsstörungen. Trotz dieser Nebenwirkungen ist die Teufelskralle als wirkungsvolle Alternative gegenüber chemischen Mitteln im Vorteil, da die Belastung der Entgiftungsorgane ausbleibt. Bedenken Sie darüber hinaus, dass eine Schmerztherapie grundsätzlich aus Gründen des Tierschutzes erfolgen muss und rechtlich dem Tierarzt vorbehalten bleibt. Daher sollten Sie eine gezielte Schmerztherapie beim Pferd mit Teufelskralle vorab mit ihrem Tierarzt absprechen. Häufig empfehlen wir nach Rücksprache eine 6 bis 12-wöchige Kur mit Teufelskralle oder eine Kombination aus Teufelskralle, Waldweide, Yucca sowie eine zusätzliche Langzeittherapie mit z.B. ArthriAid oder MobiCare, sofern der akute Zustand eine zusätzliche Schmerztherapie erfordert. In vielen Fällen aber reicht eine alleinige Langzeittherapie mit z.B. MobiCare aus.


Achtung bei Teufelskralle

Die schmerzstillenden Eigenschaften dämpfen auch das Schmerzempfinden an der Huflederhaut. Rehegefährdete Pferde könnten daher erst verspätet Symptome wie Fühligkeit anzeigen. Auf keinen Fall sollte Teufelskralle an Pferde mit Magengeschwüren verfüttert werden, auch wenn zunächst heilkundlich ein positiver Effekt zu erwarten ist. Eigentlich versteht es sich von selbst, dass Pferde mit Schmerzen und Entzündungen in keinen Wettkampf gehen. Dennoch der Ordnung halber sei darauf hingewiesen, dass Teufelskralle mindestens 96 Stunden (4 Tage) vorher abgesetzt werden muss.


Teufelskralle – die richtige Dosierung für das Pferd

Wie bereits erwähnt, ist der Wirkstoffgehalt der Teufelskralle ausschlaggebend für die tägliche Dosierung. Ebenso müssen andere Heilkräuter (welche ggf. zudem gefüttert werden) mit gleichen Eigenschaften berücksichtigt werden. In den meisten Fällen reichen 5 bis 10 Gramm je 100 kg LM aus. In akuten Fällen kann die Dosis für 10 bis 14 Tage verdoppelt und idealerweise auf 2 Rationen aufgeteilt werden. Teufelskralle kann problemlos mit in das tägliche Zusatzfutter gemischt und auch mit Mineralfutter kombiniert werden.


Fazit:
  • Die Fütterung von Teufelskralle mit ihren Wirkstoffen empfiehlt sich bei Pferden, welche Probleme mit ihrem Bewegungsapparat haben.
  • Der gezielte Einsatz unterstützt die Milderung der Problematik.
  • Die Anwendung sollte als Kur erfolgen und ggf. parallel mit gelenkaktiven Nährstoffen unterstützt werden.
  • Pferde mit empfindlichem Magen sollten Teufelskralle nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt erhalten.
  • Neben der Teufelskralle haben sich Heilkräuter wie Weiderinde, Yucca, Hagebutte, Ingwer und Beinwell (äußerlich) bewährt.