MSM bei Pferden mit Gelenkproblemen - Arthrose, Arthritis u.s.w.Um MSM (Methylsulfonylmethan) ranken sich viele Aussagen und Meinungen. Nicht nur beim Pferd, sondern auch beim Menschen, nimmt der in der Natur vorkommende Schwefel einen hohen Stellenwert ein. Insbesondere bei Erkrankungen des Bewegungsapparates (Arthrose), Allergien der Haut, Atemwege und neuerdings auch bei parasitären Erkrankungen wird in unterschiedlichen Veröffentlichungen die Fütterung von MSM an das Pferd empfohlen. Unterschiedlich dazu sind die Angaben über die tägliche Dosierung und Dauer einer Therapie am Pferd. Gerade die tägliche Dosiermenge wirkt sich unterschiedlich auf den Organismus aus und beeinflusst die Aufnahme wichtiger Vitalstoffe (Mineralstoffe, Spurenelemente oder sekundäre Pflanzenstoffe) sowie wichtige enzymatische Stoffwechselprozesse.


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MSM ein organischer Schwefel - wie nützlich ist er für das Pferd?

Schwefel gehört neben Kalzium und Phosphor zu dem dritthäufigsten Mineralstoff (lesen Sie auch unseren Artikel über Schwefel fürs Pferd). Im Pferdekörper ist der Schwefel hauptsächlich an Eiweiß gebunden. Schwefelhaltige Peptide und Proteine finden sich z.B. als Glutathion in Hormonen (z.B. Insulin) und bilden als Keratin z.B. das Gerüsteiweiß der Hufe. Nahezu ein Drittel des Gesamtschwefels im Organismus der Pferde liegt als esterartiges Sulfat an Chondroitin, Hyaluronsäure und Mukoitin gebunden in den Bindegeweben (Haut, Knorpel, Sehnen, Gelenkflüssigkeit – Synovia usw.) vor.


Was ist MSM – woher kommt es?

MSM (Methylsulfonylmethan) entsteht zunächst als Dimethylsulfid (DMS) im Ozean. Diese schwefelhaltige, organisch-chemische Verbindung wird durch das Phytoplankton (Kieselalgen, Grünalgen, Blaualgen usw.) „produziert“ und an die Meeresoberfläche abgegeben. Jährlich über 30 Millionen Tonnen DMS gasen so in die Atmosphäre. Unter diesem Einfluss wird es in MSM umgebaut, landet mit dem Regen auf der Erde und wird dort von den Pflanzen aufgenommen. MSM ist ein im Weidegras enthaltener Schwefellieferant für Pferde. Aufgrund seiner feinen Molarität wird diese Verbindung äußerst wirksam und schnell über den Dünndarm der Pferde aufgenommen und dem Blutkreislauf zugeführt. Studien dazu zeigen, dass bereits nach 2 Stunden maximale Werte an MSM im Pferdeblut nachweisbar sind.


Was bewirkt MSM beim Pferd?

MSM verteilt sich sehr schnell und sehr homogen (gleichmäßig) im Organismus und den Organen der Pferde. Studien beim Menschen zeigten, dass die Konzentration innerhalb der Haut und der Knochen etwas geringer war – zu Pferden gibt es hier keine Beobachtung. Zumindest an Menschen konnte man feststellen, dass sich hoch dosierter organischer Schwefel nach einigen Tagen komplett abgebaut hatte bzw. über den Urin und Kot ausgeschieden wurde. Schlussfolgernd geht man daher von Gesundheitsproblemen bei hoher Dosierung sowohl beim Pferd als auch beim Menschen nicht aus. Organischer Schwefel wird in über 150 unterschiedliche Bausteine eingebaut. Ganz gleich ob es sich hier um für das Pferd lebensnotwendige Enzyme, Hormone oder Aminosäuren handelt oder ob es stärkende Verbindungen für Hufe, Bindegewebe, Knorpel, Bänder und Knochen sind. Schwefel in verfügbarer mikromolekularer Struktur, wie es das MSM bietet, leistet hier essenzielle Dienste. Selbst im Entgiftungsstoffwechsel der Leber spielt die unter Beteiligung von Schwefel entstehende Aminosäure Methionin eine wichtige Rolle.

Reiner Schwefel (z.B. in Form von Schwefelblüte) kann von Pferden nicht aufgenommen werden. Maximal 10 % dieses Schwefels findet überhaupt einen Weg in den Organismus des Pferdes. Diese Form des Schwefels verlässt aber das Pferd über die Haut und Nieren, ohne dabei nennenswerte Aktivität gezeigt zu haben. Die einzig vernünftige Schwefelquelle für das Pferd ist daher an Aminosäuren gebundene Schwefelmoleküle oder das MSM.


Eigenschaften von MSM beim Pferd

Es sind nicht alle Eigenschaften des organischen Schwefels wissenschaftlich erwiesen. Auch sind die nachfolgenden Eigenschaften ebenso anderen Schwefelquellen (z.B. Methionin, Taurin, Selenmethionin, Cystin und Cystein) zu zuschreiben. MSM beim Pferd (als organischer Schwefel) hat viele positive Eigenschaften. Entscheidend für die Aufnahme von Schwefel ist die jeweilige Teilchengröße. Hier hat MSM aufgrund seiner mikromolekularen Struktur anderen Schwefelquellen gegenüber deutliche Vorteile. Ein Grund dafür, dass z.B. gepulverter Schwefel (z.B. Schwefelblüte usw.) in Tierversuchen mit Hunden nur eine Resorptionsrate von max. 10 % aufwies.

  • Organischer Schwefel (MSM) verbessert die Durchlässigkeit der Zellmembranen. Dadurch verbessert sich die Nährstoffaufnahme (Mineralstoffe, Vitamine, Spurenelemente) in den Zellen.
  • MSM transportiert darüber hinaus auch andere in Pflanzen enthaltene sekundäre Wirkstoffe und verstärkt in vielen Fällen dessen Wirkung (Carrier-Effekt).
  • MSM fördert den Abtransport von sogenannten „Schlacken“ aus den Zellen.
  • MSM entgiftet den Organismus von belastenden Schwermetallen.
  • Organischer Schwefel ist an der Energieproduktion in den Zellen beteiligt, bei der Blutzucker in Energie umgewandelt wird.
  • Da MSM an der Bildung von Antikörpern beteiligt ist, wird damit das Immunsystem gestärkt und somit die Abwehr von Infektionen unterstützt.
  • MSM ist an der Regeneration von Knorpel und der Bildung von Gelenkflüssigkeit beteiligt.
  • Als Bestandteil von Gallensäuren ist der organische Schwefel bei der Synthese von Cholin (Leber) beteiligt. Damit kann eine bessere Fettverdauung unterstützt und eine Fettleber verhindert werden.
  • MSM ist an der Aktivierung von Vitamin C, Biotin, Pantothensäure und Thiamin beteiligt.

Weitere natürliche Schwefelquellen für das Pferd:

  • Knoblauch (bei der Anwendung an Pferden - Höchstmenge beachten)
  • Zwiebel (bei der Anwendung an Pferden - Höchstmenge beachten)
  • Bärlauch
  • Meerrettich
  • Senfsamen

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Die richtige Dosierung

Zu den Dosiermengen an Pferden gibt es unterschiedliche Aussagen. Grundsätzlich sind hier aber nur wenige Gramm am Tag nötig. Im Regelfall reichen 0,3 bis 0,5 Gramm/100 kg LM aus, um die tägliche Vitalstoffversorgung aufrecht zu erhalten. Bei Beschwerden (Arthrose, Allergien, Störungen im Energiestoffwechsel, Entgiftung, Parasiten) gehen die Meinungen auseinander. Pferde reagieren biochemisch unterschiedlich auf Belastungen, Schadstoffe, Entzündungen und Schmerzen (die meisten Publikationen gehen von 1 bis 1,5 Gramm/100 kg LM aus). Höhere Mengen sind aber problemlos und werden ausgeschieden. MSM sollte immer langsam gesteigert werden. Häufige erste Nebenwirkungen sind Blähungen oder Durchfall. Beides bessert sich meist mit einer Reduzierung der Tagesmenge oder der auf den Tag verteilten Mengen. Vergiftungen mit MSM sind nicht bekannt.


Wechselwirkungen – Antagonist

Die Frage der Wechselwirkung stellt sich bei MSM meistens nicht. Entscheidend sind hier die Formen der Komplexverbindungen, die neben dem organischen Schwefel zur Verfügung gestellt werden und die tägliche Dosis. Im Regelfall harmoniert MSM potenzierend mit allen Chelatverbindungen – d.h. organischen Komplexverbindungen. MSM geht mit Schwer- und Leichtmetallen eine starke Verbindung ein und diese werden dann über den Urin ausgeschieden. Daher treten bei anorganischen Verbindungen von Kupfer, Calcium, Kalium, Eisen, Germanium usw. möglicherweise Wechselwirkungen auf. Da aber auch diese anorganischen Leicht- und Schwermetalle (neben Blei, Cadmium, Nickel, Aluminium usw.) in hoher Dosierung toxisch sind, ist diese Eigenschaft als positiv zu bewerten.

Mineralfutter mit organischen Verbindungen sollten idealerweise mit MSM (Carrier-Effekt) kombiniert werden (wie z.B. in unserem Mineral Plus). Ein Grund dafür, warum wir als natürliche organische Schwefelquelle das MSM mit eingemischt haben. Bei Pferden mit Kupfermangel wird häufig eine getrennte Fütterung empfohlen. In so einem Fall sollte aber aus oben genannten biochemischen Prozessen gänzlich auf hohe MSM – Supplementierungen (>1,5 Gramm / 100 kg LM) verzichtet werden, wenn man diesen unwissenschaftlichen Theorien Glauben schenken möchte. Eine zeitlich versetzte bzw. getrennte Verabreichung von z.B. Kupfer und MSM löst diese Problematik auch nicht. Gerade bei Kupfermangel sind hier eher andere Antagonisten oder Stoffwechselstörungen in Betracht zu ziehen. Sofern es sich bei der Supplementierung von organischem Kupfer gemeinsam mit MSM um normale Tagesmengen handelt sind hier keine Wechselwirkungen zu erwarten. Eine Wechselwirkung zwischen Kupferaminosäurenchelat und MSM konnte auch bis dato wissenschaftlich nicht reproduziert werden.


Fazit:

MSM für Pferde als natürlicher organsicher Schwefellieferant hat sich neben Methionin in der Pferdefütterung als zuverlässiger Schwefellieferant bewährt. In höheren Dosierungen können hier insbesondere positive Eigenschaften auf den Gelenk-, Huf- und Hautstoffwechsel beobachtet werden. MSM fungiert als wichtiger Transporteur und Aktivator für alle Vitalstoffe und unterstützt die Entgiftungsleistung des Pferdes. Daher werden heute für den Gelenkstoffwechsel so wichtige Bausteine wie Chondroitin, Glukosamin und Mangan mit dem MSM verstärkendem Vitamin C und MSM kombiniert. Derartige Kombipräparate konnten in allen wissenschaftlichen Studien die nachhaltigsten Ergebnisse erzielen.

Im Einsatz gegen Würmer sind derzeit keine Studien bekannt, die einen hochdosierten Einsatz rechtfertigen würden. Ebenso sind hohe Gaben bei der Parasitenbekämpfung sowie Schwermetallausleitung immer auch differenziert zu betrachten, da dies zu starken Nebenwirkungen führen kann. Trotzdem sind geringe Mengen an MSM in der Pferdefütterung heute sinnvoll. Aber auch in der heilkundlichen Therapie sind höhere Dosiermengen sehr wirkungsvoll, sollten aber bei Dauergaben nur auf tierärztlichen oder therapeutischen Rat und unter regelmäßiger Kontrolle des Blutbildes geschehen.

MSM kann gemeinsam mit einem Mineralfutter verabreicht werden.

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