1 kg Heu/Stroh bindet in der Regel 5 kg Wasser. Wenn alles klappt wird daraus auch ein fester Pferdeapfel. In manchen Fällen, insbesondere auch nach einer Kolik evtl. auch bei starker Verwurmung usw. kann dieses Wasser aber nicht vollständig gebunden werden bzw. im Dickdarm resorbiert werden wenn die Fermentation im Dickdarm nicht mehr optimal funktioniert.

Daher ist die Idee falsch bei Kotwasser mehr Heu oder Stroh zur Verfügung zu stellen. In solchen Fällen macht es Sinn die Heuration auf 1,5 kg pro 100 kg Pferd zu reduzieren, etwas feiners Heu (zweiter Schnitt) dazuzugeben und Stroh komplett wegzulassen. Zusätzliche Energie kann mittels Leinöl oder Sonnenblumenöl zugeführt werden. Je nach Pferd zwischen 75 bis 150 ml 2 mal täglich (alles langsam verändern nicht abrupt!).


Rohfaserreiches Heu und Stroh verursacht Kotwasser beim Pferd

Das Heu sollte nicht sehr grob sein. Feineres Heu ist bei einer gestörten Bakterienbesiedlung im Dickdarm besser. Denn je grobstängeliger das Heu, umso mehr ist eine gute Fermentation im Dickdarm gefragt um die Entstehung von Kotwasser zu verhindern.

Wenn kein feineres Heu vorhanden ist, sollten einfach eingeweichte Heucobs (nicht zu flüssig) und eine handvoll Haferflocken zum reduzierten Heu zugefüttert werden. Dies regt die enzymatische Verdauung im Dünndarm an, saugt etwas Wasser auf und bildet eine "Schleimschicht", die Magen und Darm in kleinen Mengen wohl bekommen.

Zur Verbesserung der Darmsituation sollte zusätzlich Waterstop oder Yea Sacc Mikro von Natural Horse Care zugefüttert werden. In vielen Fällen regeneriert sich die Problematik binnen 3 bis 4 Tagen (manchmal dauert es aber auch länger). Nach ca. 3 bis 4 Wochen kann man wieder einen Umstellung auf die normale Fütterung vornehmen.