(In der Anfrage ging es um ein zu dünnes Pferd, welches neben Verdauungsproblemen auch über schlechte Muskelwerte verfügte)

Ich will nicht versäumen mitzuteilen, daß EM´s in der Pferdefütterung offiziell nicht erlaubt sind. D.h. nicht, dass ich die Effizienz dieser Organismen in Frage stelle. Aber es wird für einen Tierarzt schwer sein, den Einsatz dieser Organismen zu befürworten bzw. vorzuschlagen, da dieser im Falle einer Anzeige oder Kontrolle mit empfindlichen Strafen rechnen müsste. Leider ist das Futtermittelrecht sehr kompliziert und ein Tierarzt unterliegt nun mal diesen Zwängen.

Angesetzte EM's nicht ungefährlich

Zum anderen sind die selbst angesetzten EM´s nicht immer ungefährlich - da neben den gewünschten Bakterien/Organismen auch Bakterien entstehen können, die einem Pferd empfindlich schaden können (z.B. Salmonellen). EM´s sind zunächst als Bodenhilfsstoffe zugelassen und da auch sehr gut geeignet. Man sollte daher sehr darauf achten, dass die Hygiene- und Temperaturbedingungen eingehalten werden. Ein weiteres Problem ist, dass die Bakterien zunächst durch den Magen müssen, die Magensäure selbst aber einen Großteil dieser Bakterien zerstört. Die Erfolge bei richtiger Anwendung sind aber unumstritten.

Kraftfutter, Heucobs und Mais: Mais ist als "Dickmacher" sehr gut geeignet. Leider ist Mais oft stark mit Dünge- und Spritzmitteln belastet. Wenn man Mais als Dickmacher insbes. einem Pferd mit Magen/Darmproblemen füttert, sollte es sich hier um Maisflocken handeln. Zugeführte Energie sollte möglichst langsam freigesetzt werden, daher würde ich neben ca. 400 g Maisflocken und 500 g eingeweichten Heucobs noch ca. 100 ml Sonnenblumenöl (dient hier als reiner Energielieferant - kann daher auch von Aldi sein) dazugeben. Das Ganze sollte 2 mal täglich gegeben werden.

Ein Pferd in diesem Zustand wird meist geschont - das ist ein Fehler. Sämtliche Stoffwechselvorgänge sind sehr stark von der Leber und vom Blutstoffwechsel abhängig. Daher sollte das Pferd täglich für 20 - 30 Minuten trainiert/bewegt werden. Es sollte in diesem Training gewährleistet werden, dass das Pferd einmal auch an seine derzeit maximale Leistungsgrenze herangeführt wird. Wichtig dabei ist, dass die Pferde hier mit hochdosierten Multivitaminpräparaten unterstützt werden, um eine Sauerstoffversorgung (ausreichende Anzahl roter Blutkörperchen) in den Zellen (Muskelzellen) zu gewährleisten bzw. zu fördern.

Abzuklären wäre auch, ob das Pferd evtl. an starken Magenschleimhautreizungen bzw. einem oder mehreren Magengeschwüren leidet (kommt öfter vor als man denkt). Hier kann man ernährungsphysiologisch sehr gut helfen.

Eine Darmsanierung kann auch mit für Pferde zugelassenen Mikroorganismen vorgenommen werden. Diese sind so aufbereitet, dass diese Bakterien/Probiotika mit einer Schutzhülle umgeben sind, die diese vor einer frühzeitigen Zerstörung durch die Magensäure schützt. In der Regel werden sie in der Kurzform Yea Sacc deklariert. (20 g reines Yea Sacc Mikro reicht hier in der Regel täglich). Kieselgur, Zeolithe, Moromolith oder andere Gesteinsmehle helfen bei der Entgiftung des Darmes ebenfalls.

Darmsanierung beim Pferd mit EM

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