erhöhte stabkernige Granulozyten im Blutbild des Pferdes deuten auf einen Infekt hin.Granulozyten im Blutbild des Pferdes gehören zu der größten Gruppe der weißen Blutkörperchen. Da diese im Gegensatz zu den roten Blutkörperchen keine einheitliche Zellpopulation darstellen, werden sie in verschiedene Haupt- und Untergruppen eingeteilt (Granulozyten, Leukozyten und Monozyten).

Die Granulozyten zählen mit bis zu 75 % zu den am häufigsten vertretenen „Fresszellen“ (eosinophile, basophile und neutrophile). Die neutrophilen Granulozyten werden anhand ihrer Reife in stab- oder segmentkernige Granulozyten eingeteilt.


Stabkernige Granulozyten im Blutbild des Pferds erhöht

Sind die stabkernigen Granulozyten im Blut des Pferdes erhöht, spricht man von einer sogenannten Linksverschiebung. Hierbei kommt es zu einem vermehrten Auftreten der noch jungen und noch nicht ausgereiften Abwehrzellen aus dem Knochenmark der Pferde. Diese sind in der Regel nur ganz vereinzelt vertreten, da sich im Blut hauptsächlich reife - sogenannte segmentkernige - Granulozyten befinden. Eine Erhöhung der stabkernigen Granulozyten deutet auf eine Infektion, Entzündung (auch des Darmes) oder chronisch entzündliche Krankheiten hin. Dennoch können auch Medikamente und Störungen des Hormonhaushaltes in seltenen Fällen die stabkernigen Granulozyten im Blutbild der Pferde erhöhen.


Die Deutung stabkerniger Granulozyten im Blut des Pferdes sehr umstritten

Die genauere Unterscheidung der weißen Blutkörperchen in sogenannte stab- und segmentkernige neutrophile Granulozyten lässt am Ende nur theoretisch eine genauere Diagnose zu, da es innerhalb der Labore zu massiven unterschiedlichen Ergebnissen kommt. In der Humanmedizin rät man mittlerweile dazu, die quantitative Angabe der stabkernigen Granulozyten aus diesem Grund einzustellen.


Einzelne Laborwerte bedürfen der genauen Analyse eines Fachmanns (Tierarzt oder erfahrener Tierheilpraktiker). Ein Laborwert oder mehrere Laborwerte ohne die zusätzliche Diagnose des Patienten Pferd (Symptomatik, Vorerkrankungen usw.) sind nicht aussagekräftig genug und lassen keine sicheren Rückschlüsse zu. Im Zweifelsfall bzw. zur Untermauerung einer hauptsächlich auf das Blutbild gestützten Diagnose sollte das Blutbild mindestens einmal im Abstand von 1 bis 4 Wochen wiederholt werden.