GOT im Blutbild des Pferdes - Bedeutung und Auswirkung

Sogenannte Transaminasen sind Enzyme, welche im Zellstoffwechsel am Ab- und Umbau spezieller Eiweißbausteine beteiligt sind. Nachdem diese Enzyme besonders in der Leber, dem Herzmuskel als auch der Skelettmuskulatur nachgewiesen wurden, werden die Glutamat-Oxalaxacelat-Transaminasen (GOT), beziehungsweise die Aspartat-Aminotransferase-Vorkommen (AST), wie sie ebenfalls genannt werden, im Blutbild der Pferde zur Diagnostik herangezogen. Nachdem die Enzyme auch im Gehirn, in der Niere, der Lunge sowie insbesondere in der Bauchspeicheldrüse nachweisbar sind, werden auch Störungen in diesen Organen mit einem erhöhten AST-Wert in Verbindung gebracht. Kommt es infolge von Zelluntergang in Weichteilen (Leber, Muskulatur, Herz usw.) zu einem erhöhten Abbau von Zellen, steigen die Enzyme (GOT/AST), um neue Proteine/Aminosäuren zur Neubildung von Zellen zu katalysieren.

Abweichungen von Referenzwerten beim Pferd müssen allerdings nicht grundsätzlich bedeuten, dass Störungen in den genannten Organen vorliegen. Bereits nach einem intensiveren Training kann es beim Pferd zu einem Anstieg des AST-Werts (GOT) kommen.

Merke: AST-Werte (GOT) nicht grundsätzlich leberspezifisch


AST-Werte (GOT) beim Pferd erhöht

Wenn Muskelerkrankungen oder eine erst kürzlich vorhergehende Anstrengung (Training, Kurs, längerer Austritt) ausgeschlossen werden können, deuten erhöhte Werte ggf. auf eine Zellschädigung in der Leber des Pferdes hin:

  • akute und chronische Leberentzündung
  • Entzündung der Gallenwege
  • Vergiftung (Medikamente, Chemikalien)
  • Lebertumore
  • Diabetes Typ C
  • Bauchspeicheldrüse

Neben dem Leberenzymwert AST (GOT) sollten beim Pferd auch die Werte GLDH, Gamma-GT, Albumin, Bilirubin und Ammoniak herangezogen werden. Der bei Hunden zusätzlich herangezogene Leberwert ALT hat in der Pferdediagnostik eine weniger hohe Bedeutung. Sind zum Beispiel AST und das Muskelenzym CK erhöht, kann ein Leberproblem mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.


Einzelne Laborwerte bedürfen der genauen Analyse eines Fachmanns (Tierarzt oder erfahrener Tierheilpraktiker). Ein Laborwert oder mehrere Laborwerte ohne die zusätzliche Diagnose des Patienten Pferd (Symptomatik, Vorerkrankungen usw.) sind nicht aussagekräftig genug und lassen keine sicheren Rückschlüsse zu. Im Zweifelsfall bzw. zur Untermauerung einer hauptsächlich auf das Blutbild gestützten Diagnose sollte das Blutbild mindestens einmal im Abstand von 1 bis 4 Wochen wiederholt werden.