Schwefel beim Pferd wird in organischer Form über das Weidegras aufgenommen.Schwefel wurde schon frühzeitlich vom Menschen zur Behandlung genutzt. Etwa 5000 vor Christus entdeckten die Chinesen und Ägypter seine positive Wirkung und nutzten ihn zum Bleichen von Textilien und als Desinfektions- und Arzneimittel. Schriftlich festgehalten wurde der Einsatz von Schwefel erstmals 1500 vor Christus. Damals wurde er als Arzneimittel für bakterielle Augenentzündungen genutzt. Auch in Griechenland wurde Schwefeldioxid zur Desinfektion und damit zur Verhütung von Infektionen verwendet. Damals nutzte man den reinen Schwefel auch als Brandwaffe oder Brandbeschleuniger. Gerne wurde Schwefel auch zur Behandlung bei Akne, Krätze oder bakteriellen Pilzerkrankungen gebraucht.


Als Mengenelement nutzt das Pferd den organischen Schwefel für viele Funktionen

Schwefel ist wichtig für den Gelenkstoffwechsel beim Pferd:

  • Im Knorpel, den Bändern und Sehnen ist Kollagen enthalten, welches unter anderem für den reibungslosen Bewegungsablauf des Pferdes sorgt. Der Schwefel unterstützt das Kollagen und hilft bei der Stabilisierung.
  • Beteiligt ist der Schwefel auch beim Aufbau von Antikörpern für das Immunsystem und der Synthese mancher Aminosäuren. Schlussendlich spielt er auch für den Aufbau von Haut, Horn und Haaren eine große Rolle.
  • Essentielle Aminosäuren für Menschen, aber auch für Pferde, sind Methionin und Cystin. Diese können nicht vom Stoffwechsel selbst erzeugt werden und müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Cystin ist vor allem in den Zellen des Immunsystems vorhanden und in Haaren und Haut. Betrachtet man den Gesamtschwefelhaushalt eines Menschen, liegt dieser bei ca. 0,25 %. Bei Pferden liegt er durch das Horn der Hufe bei ca. 5%.
  • Pflanzen nehmen aus dem Boden Schwefel auf. Während die Pflanze bzw. das Gras wächst, werden Schwefel und Stickstoff gemeinsam umgesetzt, wobei Schwefel den Rohprotein- und Kohlenhydratgehalt im Gras aufwertet. Schwefel ist vor allem in frischen Futtermitteln enthalten. Durch das Trocknen und Erhitzen der Futtermittel wird der Schwefelgehalt extrem verringert.

Im Weidegras ist der organische Schwefel (MSM) enthalten.Schwefelbedarf beim Pferd

Pferde nehmen den größten Teil des organischen Schwefels über das Gras auf. Im Heu ist deutlich weniger organischer Schwefel vorhanden, da durch das Trocknen und Lagern viel verloren geht.

In den Aminosäuren Cystin, Cystein und Methionin (und allen daraus aufgebauten Peptiden, Proteinen, Koenzymen etc.) ist Schwefel ein Bestandteil. Auch in einigen Vitaminen ist Schwefel enthalten. Allgemein kann gesagt werden, dass Schwefel für alle lebenden Zellen elementar ist.  Der Einsatz von Schwefel ist sehr vielseitig. Zur Unterstützung kann er vor allem bei schlechter Huf- und Fellqualität, einer Arthrose, Spat, Hufrolle, Sehnenschäden und bei Bänderschwächen eingesetzt werden.

Besonders Pferde, die in Boxenhaltung stehen oder keinen Zugang zur Weide haben, kann die Zufütterung von Schwefel (z.B. durch MSM oder DL-Methionin) einer Mangelerscheinung vorbeugen oder einen Mangel wieder ausgleichen. Neben seinen vielen positiven Funktionen hat er leider auch die Eigenschaft bei hoher Dosierung die Aufnahme von Kupfer, Selen und Molybdän zu beeinträchtigen. Durch eine Kombination mit Vitamin C wird die Aufnahme von Schwefel im Körper verbessert.

MSM (Methylsulfonylmethan) ist in tierischen und pflanzlichen Organismen zu finden. Im Ursprung war es in Meeresalgen zu finden. Der reine Schwefel kann vom menschlichen und tierischen Körper schlecht verarbeitet werden. Hier eignet sich das in den Pflanzen gebildete MSM besser. Die Umwandlung von MSM wird in der Leber vorgenommen und überschüssiges MSM verlässt weitestgehend über den Harn den Körper. Wir verwenden als natürlichen Schwefellieferanten MSM oder/und DL-Methionin in unseren Ergänzungsfuttermitteln.


Schwefelmangel oder -überschuss beim Pferd

Eine Zufütterung von Schwefel (z.B. MSM oder DL-Methionin) macht im Allgemeinen immer dann Sinn, wenn sich Probleme bei der Umstellung von Gras auf Heu zeigen. Organischer Schwefel fördert die Fettverbrennung und das Cholin, welches die Fettsäuren aus der Leber in die unterschiedlichen Körperregionen verteilt, wird unterstützt. Auch für Antriebslosigkeit und Müdigkeit kann Schwefelmangel verantwortlich sein. Fell und Horn bestehen aus bis zu 5 % Schwefel. Bei Ekzemern oder Pferden mit einem allergischen Husten spielt Schwefel eine wichtige Rolle, da es durch seine ähnliche Wirkung wie Antihistamin allergische Reaktionen lindert. Letztendlich hilft organischer Schwefel auch bei Muskelproblemen, da er erfolgreich gegen Steifheit und Schmerzen bei strapazierten Bändern, Muskeln und Gelenken genutzt werden kann (MSM).

Ein Überschuss an Schwefel im Futter kann bei Pferden zu Durchfall führen. Kupfermangel im Blutbild des Pferdes kann ein Hinweis darauf sein, dass Schwefel in hoher Dosierung mit Kupfer unlösliche Verbindungen eingeht. Die Folge wären Zystenbildung und Osteoporose (höhere Brüchigkeit der Knochen), schlechtes Haarkleid, sinkende Immunabwehr usw..