Kotwasser beim Pferd betrifft mittlerweile alle Pferderassen. Alles über Auslöser und Fütterung.

Kotwasser beim Pferd – Das gab´s doch früher nicht

Das Problem des Kotwassers beim Pferd kam vor 15 Jahren – als wir mit der Ernährungsberatung für Pferde anfingen – in dieser Häufigkeit nicht vor. Zwar gab es auch schon damals einige hartnäckige Fälle von Pferden, bei denen das wässrige und häufig auch übelriechende Verdauungssekret unkontrolliert entwich, aber heute ist dieses Problem spürbar präsenter.

Vor 12 Jahren waren wir die ersten, die ein speziell auf dieses Problem abgestimmtes Ergänzungsfutter (Waterstop) mit großem Erfolg entwickelten. Damals waren es vorrangig die Robustpferderassen wie Tinker, Criollos, Freiberger und Offenstallpferde, die insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten an Kotwasser litten. Nur vereinzelt waren auch andere Pferderassen betroffen. Heute scheint das Problem quer durch alle Rassen zu gehen und scheinbar (dazu sind keine Zahlen veröffentlicht) tritt das Problem immer häufiger auf.

Selbst die vor einigen Jahren veröffentlichte Studie (LMU München) zum Kotwasser bei Pferden brachte keine nennenswerten Erkenntnisse über den möglichen Auslöser oder eine sicher erfolgreiche Therapie betroffener Pferde. Wir haben schon vor 12 Jahren im Zuge unserer Ernährungsberatung eine genaue Anamnese (mit Fragebögen) durchgeführt und kommen mit den erfassten Parametern ebenfalls zu der Erkenntnis, dass das Kotwasser beim Pferd meist nicht nur eine Ursache hat. Interessant und neu ist, dass die neue Art der Fütterung (Futterautomaten, Heunetze, Aktivställe usw.) nach jetzigen noch nicht wissenschaftlich ausgewerteten Erkenntnissen das Problem in den Pferdeställen deutlich ansteigen lässt. In Verbindung mit der, im Trend stehenden, getreidefreien Fütterung und den eingesetzten Strukturmüslis bzw. -futtermitteln kann in diesen Beobachtungen ein deutlich erhöhtes Risiko abgeleitet werden. Bestätigt werden kann auch die Erkenntnis, dass eine Fütterung mit Heulage das Problem auslösen oder verstärken kann. D.h. es gibt vereinzelt Pferde, die auf eine Heulagefütterung mit Kotwasser reagieren. In unserem Fachartikel wollen wir die Ergebnisse, Ursachen und mögliche Therapien aufzählen und Behandlungswege aufzeigen.


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Kotwasser beim Pferd – kurz & knapp

Häufigkeit:

tritt vermehrt im Herbst und Winter auf

Risikogruppen:

besonders Robustpferderassen (neben allen anderen Rassen)

Ursachen:

❌ Umstellung von Weidegras auf Heufütterung
= Anpassungsprobleme der Darmflora an strukturreiches Futter
❌ sehr eiweiß-, zucker- oder stärkereiche Futtermittel
= Ungleichgewicht/Verschiebung der Darmflora
❌ Weidewechsel; stark variierende Mengen an Kraftfutter
> Veränderungen in der Futterroutine
❌ fehlerhafte Zahnbehandlung
❌ Darmparasiten
❌ Stress und Unruhe
❌ mit Bakterien, Pilzen und Pilzgiften belastetes Grund- und Kraftfutter
❌ Futterrestriktion durch Heunetze oder Fressautomaten
❌ minderwertige Trinkwasserqualität

Symptome:

❌ Austritt großer Wassermengen vor oder nach dem Absetzen der Pferdeäpfel aus dem Anus
❌ ständiges Austreten von kleinen Wassermengen aus dem Anus

Behandlung von Kotwasser:

  1. Auffinden und Abstellen der Ursachen
  2. ausreichende Wassergabe
  3. Unterstützung der physiologischen Vorgänge im Verdauungstrakt

abgestimmte Gabe von Ergänzungsfuttern:

✔️ Waterstop
✔️ YeaSacc Mikro
✔️ MykoTox
✔️ Billy´s Nierenkräuter

Welchen Einfluss nehmen die Dauer und Häufigkeit des Weidegangs?

Interessanterweise sind Pferde wesentlich häufiger im Herbst bzw. Winter vom Kotwasser betroffen. So lange die Pferde regelmäßig auf die Weide kommen, haben viele der „Patienten“ einen normalen Kotabsatz. Erst mit der Umstellung von Weidegras auf eine Heufütterung beginnen bei der Mehrzahl der betroffenen Pferde die Probleme. Dieser Umstand kann zunächst physiologisch gut erklärt werden.

Was passiert bei der Umstellung von Weidegras auf Heufütterung? Ein Pferd mit einem Körpergewicht von 500 kg hat bei leichter Arbeit einen Energiebedarf (Erhaltungsbedarf – Warmblut) von ca. 55 bis 70 MJ. Diese Menge an Energie wird bei einem Weidegang durch die Aufnahme von ca. 35 bis 45 kg Weidegras erreicht. In dieser Menge Weidegras sind bereits bis zu 40 Liter Wasser enthalten. Bei reiner Heufütterung nimmt das Pferd dieselbe Energiemenge bereits mit 10 bis 12 kg Heu auf. In dieser Menge befinden sich lediglich ca. 1,5 Liter Wasser. Sicher haben viele bereits beobachtet, dass Pferde im Winter mehr Wasser aufnehmen als im Sommer – eben um dieses Defizit an Wasser im Heu auszugleichen. Da der tägliche Bedarf an Wasser bei einem Pferd – wie in unserem Beispiel – im Durchschnitt bei ca. 40 bis 60 Liter liegt, muss ein Großteil der Flüssigkeit bei Heufütterung über das Tränkesystem aufgenommen werden. Die Herausforderung an den Verdauungsstoffwechsel aus diesen großen Wassermengen und dem strukturreichen Heu eine homogene Masse zu formen ist nahezu unlösbar, wenn der Anteil der verdaulichen und unverdaulichen Gerüststoffe (NDF, ADF) überproportional hoch ist. Das aufgenommene Wasser „schießt“ innerhalb des Verdauungssystems regelrecht an dem strukturreichen und groben Futterbrei vorbei und nimmt darüber hinaus wichtige verdauungsfördernde Komponenten mit. Sofern sich auch im Dickdarm die Darmflora noch nicht komplett vom Weidegras auf strukturreiches Heu umgestellt hat (dies dauert bis zu 4 Wochen – je nach Struktur des Heus), landen größere Mengen an Wasser im Enddarm. Die Resorptionsleistung des Darms reicht nicht aus, um diese Wassermengen vollständig aufzunehmen. So bilden sich regelrechte „Wasserblasen“ vor den bereits fertig geformten Pferdeäpfeln. Beim Absetzen des Kotes kommt es dann vorher oder nachher zu diesem Kotwasser, welches auch zwischendurch in kleineren "Rinnsalen" aus dem Anus laufen kann.

Seltener gibt es auch Pferde, die nur bei Weidegang gehäuft unter Kotwasser leiden. Hier handelt es sich häufig um fütterungsbedingte Dysbiosen, die zu einer massiven Verschiebung der Darmflora und somit einer Beeinträchtigung der Wasseraufnahmekapazität über den Verdauungstrakt in den Organismus der Pferde führt. Insbesondere sehr eiweiß-, zucker- oder stärkereiche Futtermittel führen zu solchen Verschiebungen und somit zu einer beeinträchtigten bzw. gestörten Darmflora. Unsere Beobachtungen zeigen, dass häufigere Wechsel in der Grundversorgung (unterschiedliche Heusorten) häufiger Weidewechsel, z.B. von abgefressenen Weiden auf sehr hoch gewachsenes Gras oder umgekehrt meistens für Kotwasser verantwortlich sind. Insbesondere in den Herbstmonaten wird der Koppelgang zudem vereinzelt sehr wetterabhängig organisiert. Ist das Wetter trocken, kommen die Pferde auf die Weide und bei Regen oder nassem Boden bleiben sie in den Ställen und erhalten nur Heu. Dieses ständige „auf und ab“ setzt den Verdauungsstoffwechsel massiv unter Stress und der Vierbeiner wird mit Kotwasser „bestraft“.

Ebenso sind täglich stark variierende Mengen an Kraftfutter eine zusätzliche Belastung für das Pferd. Neben diesen möglichen Auslösern kommen noch weitere Faktoren in Betracht:


Ursachen für Kotwasser – checken Sie einzelne Punkte ab!

Häufiger Wechsel der Futterroutine kann Kotwasser auslösen.Zahnfehler, bzw. wann war die letzte Zahnbehandlung? Nicht selten sind es Zahnprobleme. Immer wieder wird bei der Zahnkontrolle und anschließenden Zahnbearbeitung der Schwerpunkt auf die Backenzähne gelegt und ordentlich „Material“ entfernt. Leider werden die Schneidezähne nicht immer sorgfältig genug angepasst. Wir beobachten häufiger, dass die Pferde nach einer Zahnbearbeitung nicht mehr genug gleichmäßigen Druck auf die Backenzähne bekommen. In der Umkehr sind zu stark bearbeitete bzw. abgenutzte Schneidezähne ebenfalls ein Problem. Achten Sie daher darauf, dass die Zahnbearbeitung so ausgeführt wird, dass die Molaren ihrer Aufgabe (Zerkleinerung des strukturreichen Futters) genügend nachkommen können. Bei heranwachsenden Pferden kann es auf Grund der noch unfertigen Ausbildung der „Kauleiste“ in Kombination mit sehr grobem Futter ebenfalls zu Kotwasser kommen.

Darmparasiten: Heute geht der Trend immer mehr zur selektiven Entwurmung. Grundsätzlich kann das nur begrüßt werden. Leider gibt es hier unterschiedlich effiziente Methoden und wir stellen vermehrt fest, dass Darmparasiten Auslöser dafür sein können. Insbesondere Pferde bis zum 6. Lebensjahr sind davon stark betroffen (kleine Strongyliden). Eine mehrmals in kurzen Abständen vorgenommene konventionelle Entwurmung mit einer 2-fach überdosierten Wurmkur (Wirkstoff: Fenbendazol = z.B. Panacur) hat gute Ergebnisse erzielt. Auffallend in den von uns erfassten Anamnesebögen war, dass auch Pferde aus schlechten Aufzuchten oder Haltungen (häufig Importpferde) schwer therapierbares Kotwasser aufweisen können. Wir vermuten, dass hier die Darmwand bereits durch die "Wurmbisse" stark vorgeschädigt wurde und der Verdauungstrakt daher besonders empfindlich auf strukturreiches Futter oder Veränderung in der Futterroutine reagiert.

Stress und Unruhe: Wir Menschen kennen das Problem häufig selbst sehr gut. Die Psyche kann die Verdauung erheblich beeinflussen. Stress sorgt für die Ausschüttung spezieller Botenstoffe, die beim Pferd eigentlich nur bei der Auslösung des Fluchtinstinkts zum Einsatz kommen. Während dieser Phase werden die energieraubenden Verdauungsprozesse heruntergefahren um alle Energiereserven auf den Fluchtmodus zu konzentrieren. Hormone wie z.B. Adrenalin erhöhen die Cortisolproduktion. Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel nimmt jedoch schlussendlich negativen Einfluss auf die Darmflora und das Immunsystem. Pferde mit Dauerstress haben daher eine verminderte Darmaktivität und es wird vermutet, dass – wie auch am menschlichen Körper beobachtet – die Anzahl der Milchsäurebakterien im Verdauungstrakt erheblich ansteigen. Insbesondere im Herbst steigt der Druck innerhalb der Herde durch die engeren Platzverhältnisse. Häufig sind nicht ausreichend Fressplätze vorhanden und sogar die Ruheplätze fallen in vielen Lauf- und Offenställen eher rar aus. Die Studie der LMU in München kam hier zum Ergebnis, dass Kotwasser insbesondere in derartigen Haltungsformen bei Pferden ausgeprägter war. Damit kann heute sehr zuverlässig der Faktor Stress als einer der zusätzlichen Anreize für die Entstehung von Kotwasser bei Pferden verantwortlich gemacht werden.

Kohlenhydrate (Stärke und Zucker): Leicht verdauliche Kohlenhydrate (Stärke und Zucker) werden in der Regel im Dünndarm „verdaut“. Pferde sind aber evolutionär auf eine langsame und überwiegend mikrobiologische Zersetzung von schwerverdaulichen Kohlenhydraten im Blind- bzw. Dickdarm eingestellt. Leicht verdauliche Kohlenhydrate müssen idealerweise durch Stärke zersetzende Enzyme im Dünndarm aufgeschlossen und dem Organismus zugeführt werden. Führt man zu viel leichtverdauliche Stärke über Kraft- und Mischfutter zu, findet wegen der nur gering vorhandenen Anzahl an speziellen Enzymen (Amylasen) im Dünndarm eine unzureichende Stärkeverdauung statt. In Folge führt dies zu einer übermäßigen Kohlenhydratanflutung im Dickdarm. Milchsäurebakterien entstehen und der Darm wird „sauer“ – mit allen negativen Folgen wie z.B. Kotwasser.

Weiden die Pferde auf sehr fruktanhaltigen Wiesen (insbesondere im Frühjar und Herbst sind diese wetterbedingt stark fruktanhaltig), führen die im Dickdarm zu verdauenden Zuckerverbindungen – wie bei der unverdauten Stärke durch Getreide – zu einer Anflutung von Milchsäurebakterien auf Kosten der strukturverdauenden Mikroorganismen. Dysbiosen, die Kotwasser, Durchfall und Hufrehe auslösen können, sind die Folge. Durch die hohe Anzahl an Milchsäurebakterien kommt es nicht nur zu einer Verschiebung der Darmflora, sondern die empfindliche und für eine reibungslose Verdauungsfunktion so wichtige Epithelschutzschicht wird stark gereizt und teilweise zerstört. Die Konsequenz ist eine veränderte Kotkonsistenz als Vorbote für weitaus schlimmere Folgen für die Gesundheit.

Belastetes Grund- und Kraftfutter: Mit Bakterien, Pilzen und Pilzgiften belastetes Heu und insbesondere Heulage führen im Verdauungstrakt zu schweren Entgleisungen des Verdauungs- und Entgiftungsstoffwechsels.

Heulage als Auslöser für Kotwasser: Es gibt sehr viele Pferde, die mit der Fütterung von Heulage sehr gut zurechtkommen. Trotzdem ist gutes Pferdeheu zweifelsohne das zu bevorzugende und auch wesentlich pferdegerechtere Grundfutter. Allerdings wird es Ställe oder gesundheitliche Aspekte geben, die eben nur eine Fütterung von Heulage erlauben. Die Bakterien in der Heulage können aber die Darmflora beeinträchtigen und vorbelastete oder auf diese Bakterien empfindliche Pferde, reagieren bei Heulagefütterung mit Kotwasser. In solchen Fällen kann die begleitende Fütterung von z.B. MykoTox Abhilfe schaffen. Funktioniert dies aber nicht, kommt häufig nur eine komplette Umstellung auf Pferdeheu in Frage. Wichtig ist auch hier, dass eine Umstellung von Weidegang auf Heulagefütterung behutsam über einige Wochen vorgenommen wird. So kann sich der Verdauungstrakt ggf. an die neue Herausforderung gewöhnen.

Heunetze – Fressautomaten – Fresszeiten: Pferde sind Individuen und reagieren daher nicht alle gleich auf trendige Futterlösungen. Mit dem Einsatz der Heunetze und Futterautomaten hat man erreicht, dass Pferde ständig „bedarfsgerecht“ und dosiert Nahrung zu sich nehmen können. Dies hat viele Vorteile. In unseren Beobachtungen wird aber auch deutlich, dass bei solchen Fütterungspraktiken einige Pferde dabei sind, die darauf mit Kotwasser oder anderen Verdauungsproblemen reagieren. Das hängt damit zusammen, dass Pferde insbesondere in Fütterungsautomaten das Heu regelrecht in sich hineinschlingen, da die Pferde nach 5 bis 20 Minuten wieder herausgeschickt werden. Bei sehr engmaschigen Heunetzen wird durch die Kopfhaltung und das ständige Zupfen die Kaubewegung stark beeinträchtigt und die Rohfaser somit nicht ordentlich zerkleinert. Der dabei entstehende Stressfaktor um dem natürlichen Bedürfnis „Fressen“ nachzukommen, ist häufig mitauslösend für Verdauungsprobleme. Obwohl beim Pferd noch nicht genau erforscht ist, ob Gefühle wie Hunger, Sättigung usw. vorhanden sind bzw. wie sie hormonell gesteuert werden, so beobachten wir dennoch ein gänzlich anderes Fress- und Ruheverhalten bei Pferden in Haltungen mit zeitgesteuerten Futterautomaten in Bewegungsställen oder Futterplätze mit engmaschigen Heunetzen gegenüber Wildpferden. Es gibt Pferde, die mit solchem Futtermanagement nicht zurechtkommen und darauf u.a. mit Kotwasser reagieren. Häufig reicht es aus, diesen Pferden zumindest ein- bis zweimal am Tag über einige Stunden Heu frei zur Verfügung zu stellen. So können sie in Ruhe selektieren und ungestörte das passende Futter (Menge und Konsistenz) aufnehmen.

Qualität des Trinkwassers: Es gibt auch heute noch Ställe, die das Trinkwasser für die Pferde über vorhandene Brunnen beziehen oder natürliche Bachläufe als Wasserquelle zur Verfügung stellen. Hier sollte die Wasserqualität regelmäßig überprüft werden, da Fäulnisbakterien, Nitrate oder hohe Spurenelementwerte (Eisen, Mangan, Schwermetalle) für eine Störung der Darmflora bzw. Wasserresorptionsleistung verantwortlich gemacht werden können.


Kotwasser beim Pferd richtig behandeln

Die richtige Behandlung ist abhängig davon, welche Auslöser dafür verantwortlich gemacht werden können. Im Vordergrund sollte hier die Abstellung der Ursachen stehen. Wir verfügen zwar über eine reichhaltige Palette von hilfreichen hochwertigen Ergänzungsfuttern, die gerade im Einsatz bei Pferden mit Kotwasser sehr gute Ergebnisse erzielen, weisen aber dennoch darauf hin, dass eine genaue Anamnese und etwas Geduld in hartnäckigen Fällen nicht ausbleiben sollte. Ansonsten macht sich schnell Frustration bei dem leidgeplagten Pferdebesitzer breit, wenn trotz Einsatz von Zusatzfuttern die Erfolge ausbleiben.


So beugen Sie vor:

  • Wurmstatus regelmäßig überprüfen und ggf. eine Zwischenentwurmung vornehmen
  • Zähne kontrollieren – insbesondere auch Schneide- und Eckzähne berücksichtigen
  • Kraft- oder Mischfutter vermeiden bzw. auf viele kleine Portionen aufteilen – maximal 100 Gramm je 100 kg LM und Mahlzeit bei Robustpferderassen = Nordtyp (Hafer (ganz) wäre hier besser als Gerste, Mais oder Dinkel)
  • Verzicht von Mischfutter mit Melasse
  • Heu auf mindestens 4 bis 6 Tagesrationen verteilen (dadurch wird dann auch der Strohumsatz verringert)
  • Heu ggf. mit Heu aus frühem ersten oder späten zweiten Schnitt mischen oder für einige Zeit ersetzen (Vorsicht höherer Eiweißgehalt – nicht für alle Pferde geeignet)
  • Stroh weitestgehend vermeiden
  • Futtermanagement kritisch hinterfragen (Heunetze, Futterautomat, lange Fresspausen)
  • Stress vermeiden (insbesondere während der Fresszeiten)
  • Futterumstellungen langsam vornehmen und ständigen Wechsel von Stall und Koppel je nach Witterung vermeiden
  • Mineralfutter zuführen – sinnvollerweise ein Mineralfutter mit Probiotika (z.B. Mineral Plus)
  • bei Heulage oder Heu minderer Qualität unser MykoTox zufüttern
  • eiskaltes Trinkwasser vermeiden
  • Ändern Sie nicht jeden Tag etwas anderes. Warten Sie immer mindestens 4 bis 6 Tage, bevor Sie den nächsten Schritt vornehmen.

So behandeln Sie Kotwasser beim Pferd:

  • Beachten Sie die vorbeugenden Maßnahmen (siehe oben).
  • Stellen Sie mindestens 1 bis 2 mal täglich ausreichend (ca. 50 % des Tagesbedarfes) Heu ohne Netz zur Verfügung. Mischen Sie hier ggf. feineren Schnitt darunter und füttern Sie 1 bis 2 mal täglich 250 Gramm bis 350 Gramm Haferflocken (für die Dauer der Behandlung und nur dann, wenn keine Stoffwechselentgleisungen vorliegen). Erst Heu und dann Haferflocken.
  • Entfernen Sie den Salzleckstein sofern dieser übermäßig stark verwendet wird. Geben Sie 10 bis 20 Gramm Salz kontrolliert über das Mischfutter. Stark arbeitende oder schwitzende Pferde benötigen 2 bis 4 mal mehr.
  • Füttern Sie einmal täglich unser Waterstop. Wenn nach 4 bis 6 Tagen keine Besserung eintritt, nehmen Sie noch ca. 30 bis 40 Gramm YeaSacc Mikro dazu. Dies reduzieren Sie im 4 Tages Rhythmus auf dann 10 Gramm pro Tag. (Tritt wieder eine Verschlechterung ein, dann gehen Sie wieder auf 40 Gramm pro Tag und reduzieren wieder bei Besserung um jeweils 10 Gramm im 4 Tages Rhythmus.)
  • Nehmen Sie im Bedarfsfall eine wiederholte Entwurmung des Pferdes vor.
  • Sofern Sie vermuten, dass das Pferd aufgrund der Heulagefütterung Kotwasser hat, füttern Sie zunächst 2 bis 3 mal täglich MykoTox (50 Gramm – Pferd (500 kg)) – also kein Waterstop oder YeaSacc Mikro.
  • Reduzieren Sie Kraftfutter- oder Mischfutter (auch getreidefreie Luzerne, Reisschalenkleie oder Esparsettecobs) deutlich, wenn der Kot säuerlich riecht. Kleinere Mengen hingegen können in Einzelfällen hilfreich sein.
  • Blutbilder von Pferden mit Kotwasser ergeben häufig keine eindeutigen Hinweise. Die Blutbilder sind meist völlig unauffällig. Dennoch können schlechte Nierenwerte ein Hinweis für Kotwasser sein. Hier wäre eine Nierenkur mit Billy´s Nierenkräuter oder EQUIPUR-renal in Verbindung mit einem nierenschonenden Futterplan hilfreich.
  • In einigen Ställen ist eine Umstellung der momentanen Futterroutine nicht möglich. (Heunetz, Futterautomat, Rangeleien am Fressplatz, überständiges Heu, Heulage usw.). Das Füttern von Waterstop in Kombination mit YeaSacc Mikro hilft auch in solchen Fällen häufig. Allerdings können die Probleme nicht immer alle „weggefüttert“ werden.
  • Insbesondere ältere Pferde haben öfter eine beeinträchtigte Peristaltik (Darmbewegung). Kräuter wie Ginkgo und Weißdorn regen diese an.

Fazit:

Kotwasser hat viele Ursachen. In Kombination mit Durchfall sollte die Ursache mit dem Tierarzt genauer analysiert werden. Insbesondere hier sollte auf eine ausreichende Elektrolyt- und Wasserversorgung geachtet werden. Chronische Fälle treten insbesondere dann auf, wenn die Darmwand durch eine akute oder zurückliegende starke Verwurmung dauerhaft geschädigt bzw. vernarbt wurde. Die Struktur des Futters und die Bedingungen der regelmäßigen Futteraufnahme und -menge spielen bei der Entstehung des Kotwassers genauso eine Rolle, wie Stress in der Herde, im Training oder am Futterplatz. Diese Auslöser abzustellen sollte bei der Therapie im Vordergrund stehen. Eine Reihe unserer Ergänzungsfutter haben sich auf die physiologischen Vorgänge des Verdauungssystems bei Pferden mit Kotwasser spezialisiert. Vertrauen Sie unseren langjährigen Erfahrungen und ständig weiterentwickelten Ergänzungsfuttern wie Waterstop, YeaSacc Mikro sowie MykoTox.